Seit 2009 führt sie ein Gästehaus mitten in der Lava. Julia Simeon, 41, gelernte Hochbauzeichnerin aus Graubünden in der Schweiz, kam vor fünf Jahren zum ersten Mal nach Island. Zunächst blieb sie ein Jahr. „Damals stand eine Neuorientierung bei mir an“, erzählt Julia. „Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, suchte ich mir in Island eine Stelle auf einem Biohof am Hvalfjörður. Dort nahm mein alter Traum von einem kleinen gemütlichen Gästehaus Konturen an. Nach einem Jahr fuhr ich zurück in die Schweiz. Aber Island ließ mich aber nicht mehr los.“ 2009 kam Julia wieder und fand in Hraunvellir, zwischen Selfoss und Fluðir das rote, zweistöckige Haus, das so auffällig in der Lava steht. Sie eröffnete Julias Guesthouse. Seit letztem Jahr lebt auch Julias Partner Maik in Hraunvellir. |
Nebenbei arbeitet Julia bei Bauern in der Nachbarschaft als Melkerin, in der Produktion von verschiedenen Rhabarber-produkten wie Marmelade oder Rhabarbercaramells und gelegentlich als Hochbauzeichnerin.
Bei den Leuten hier bin ich die Frau, die in der Lava lebt
„Das Haus steht ziemlich einsam da in der Lavalandschaft“, sagt Julia. „Bei den Leuten hier bin ich die Frau die in der Lava lebt."
Ihr gefällt diese Abgeschiedenheit, in der man aber noch Sichtkontakt mit den Nachbarfarmen hat. "So aufgewachsen hatten wir auch nie Probleme mit den Nachbarn, jeder kümmert sich um sein Leben und hilft wenn Hilfe nötig ist."
Island faszinierte sie von der ersten Stunde an. diese unglaubliche Vielfalt an Landschaften, die Geologie, die Menschen, das Meer. "Ich fühlte mich von Anfang an Zuhause hier", sagt Julia. "Hier Gäste zu empfangen, die diese Liebe und Faszination teilen, ist sehr spannend. Ein volles Haus, erfüllt von Stimmen und Lachen, die Tischrunde vollzählig, die Katzen auf der Couch am Schnurren, Besuche von Freunden oder auch von den Hühnern, die die Krümel vom Frühstück unter dem Tisch aufpicken, das ist mein Traum und den lebe ich jetzt.
www.julias-guesthouse.com
Ihr gefällt diese Abgeschiedenheit, in der man aber noch Sichtkontakt mit den Nachbarfarmen hat. "So aufgewachsen hatten wir auch nie Probleme mit den Nachbarn, jeder kümmert sich um sein Leben und hilft wenn Hilfe nötig ist."
Island faszinierte sie von der ersten Stunde an. diese unglaubliche Vielfalt an Landschaften, die Geologie, die Menschen, das Meer. "Ich fühlte mich von Anfang an Zuhause hier", sagt Julia. "Hier Gäste zu empfangen, die diese Liebe und Faszination teilen, ist sehr spannend. Ein volles Haus, erfüllt von Stimmen und Lachen, die Tischrunde vollzählig, die Katzen auf der Couch am Schnurren, Besuche von Freunden oder auch von den Hühnern, die die Krümel vom Frühstück unter dem Tisch aufpicken, das ist mein Traum und den lebe ich jetzt.
www.julias-guesthouse.com
Die Tiere in Hraunvellir: Frieda ist eine echte Wikingerin und Polly die Drama-Queen
Mit im Haus leben die drei Katzen Filou, Snúlla und Nero und die beiden Wellensittiche Polly und Timmy, draußen vierzehn Hühner, ein Hahn und die beiden Kaninchen Poppi und Alfred. Und einige von ihnen kommen hier selbstverständlich auch zu Wort:
PoppiMein Name ist Poppi und bin ein Kaninchen. Ich wurde hier ausgesetzt, doch als Julia kam, wird auch für uns gesorgt. Mit uns meine ich meinen Partner Alfred und mich. Wir haben aber auch freien Zugang zum Hühnerhaus, somit zu Wasser und Futter. Unter dem Hühnerhaus ist einer unserer Bauten und die Freiheit ist eine tolle Sache, wenn man in einer sicheren Umgebung leben kann. Naja so sicher ist es ja auch nicht immer. Filou und Snúlla, die beiden Katzen machen mit uns immer ihre Jagdübungen, manchmal tue ich ihnen den Gefallen und renne erschreckt davon aber es gibt auch Tage, da mag ich es lieber gemütlich und dreh mich einfach um, dann finden sie das nicht mehr lustig und suchen sich jemand anders. |
Filou Mein Name ist Filou und bin eine Hauskatze. Geboren bin ich im Oktober 2009 und lebe seit Februar 2010 bei Julia. Sie hat meine Geschwister, meine Mama und mich vor dem Hungertod bewahrt. Luna, meine Schwester, hat auch bei Julia gelebt, nun aber hat sie ein neues Zuhause bei einer berühmten Sängerin in Reykjavik gefunden und genießt das Stadtleben. Ich aber fühl mich hier sehr wohl, kann rein und raus wie ich will! Seit Februar sind im Haus zwei Wellensittiche, die sich auf meine Essens-wunschliste ganz nach oben gesetzt haben. Und Snúlla ist letzte Weihnachten eingezogen, sie war sehr sehr zickig am Anfang, doch sie erzählte mir nach und nach, an wievielen Orten sie schon war und sie sich schon lange nirgendwo mehr zuhause gefühlt hat. Ich glaube, sie hat sich nun langsam hier eingewöhnt. Im Haus ist sie immer sehr unnahbar, doch wenn wir draussen sind, dann spielt sie manchmal auch Fangen mit mir. Als ich ihr die erste Maus gebracht hatte, da hat sie sich ziemlich doof angestellt, und die Maus konnte einfach davon rennen. Ich war so perplex, dass ich nicht mal reagieren konnte, als die Maus den kürzesten Weg in die Freiheit über meinen Körper wählte! Eins haben wir aber gemeinsam, wir geniessen es beide, wenn Julia und Maik Gäste haben, die sich uns dann widmen, uns streicheln und uns auch verbotener Weise in den Zimmern schlafen lassen. | Frida Mein Name ist Frida, ich bin eine aus der Rasse der Landnahmehühner, also eine echte Wikingerin. Ich lebe schon mein fast ganzes Leben hier auf Hraunvellir. Mir gefällt es sehr gut, wir alle werden sehr verwöhnt! Diesen Sommer hab ich drei Küken ausbrüten dürfen, jetzt sind sie schon zwei Monate alt. Sie haben noch keine Namen, Julia ist sich immer noch nicht sicher ob es zwei Hähne und ein Hühnchen sind oder ein Hahn und zwei Hühnchen. Ich weiss es ja schon, aber sie soll noch ein bisschen rätseln. TimmiIch bin ein Wellensittich und lebe mit Polly in einem Käfig im Wohnzimmer von Hraun-vellir. Nachmittags macht uns Julia oder Maik den Käfig auf und wir können im ganzen Wohnzimmer fliegen. Polly, ich liebe sie ja heiss und innig, ist meine Drama-Queen. Oft hat sie ziemlich Haare auf den Zähnen, das lässt sie nicht nur mich spüren sondern zwickt auch die Menschen manchmal heftig in die Finger. Meistens aber ist sie echt cool und fliegt mit mir, macht einen Wettlauf um die Deckenlampe oder surft mit mir über die Stangen am Käfig. |