Das Wörterbuchprojekt wird vom Covid-19-Virus bisher wenig beeinträchtigt: Es ist zwar einige Zeit her, dass man hier etwas von uns gehört hat, aber erst vor kurzem haben wir die 120.000 - Einträge - Marke geknackt und sind damit weiterhin an 3. Stelle der verifizierten Übersetzungen. Und natürlich haben wir auch einige der neuen Covid-bezogenen Wörter eingetragen, die bisher noch in keinem anderen Wörterbuch zu finden sind, wie z.B. "grímuskylda" (Maskenpflicht), "Covid-19-veira" (Covid-19-Virus) oder "smitberi" (Krankheitsüberträger). Die deutsche Übersetzung für "heimkomusmitgát" fehlt uns allerdings immer noch. Vorschläge dafür werden gerne angenommen (bitte an albrecht(att)vortex.is schicken).
Wir haben auch 2 neue Mitarbeiter bekommen, nämlich Dora und Karl. Dabei handelt es sich aber nicht um Menschen aus Fleisch und Blut, sondern um eine weibliche bzw. männliche Computerstimme, die ab jetzt alle Wörter und Sätze auf Isländisch vorliest. Wenn man auf das Lautsprechersymbol links neben dem isländischen Wort klickt, öffnet sich ein Menü, wo man sich das Wort entweder von Dora oder von Karl vorlesen lassen kann. Vielleicht ist ja auch zusätzlich noch eine Aussprache von einem echten Isländer eingetragen und so kann man die verschiedenen Aussprachevarianten vergleichen. Mach das doch mal bei "Eyjafjallajökull" oder "ballarhaf".
P.S.: Noch ein Hinweis für unsere isländischen Leser: Das deutsche Pendant dazu heißt "Marlene" und "Hans" und befindet sich rechts neben der deutschen Übersetzung.
Euer Albrecht
Sprache lebt.
14. Januar 2017
Wir geben dem Leben und der Welt um uns herum Sinn, indem wir über das reden, was wir sehen und was um uns herum passiert. Manchmal brauchen wir neue Wörter, um die neue Realität zu beschreiben, um bestimmte Trends in der Gemeinschaft hervorheben. Die Zeitung „Fréttatíminn“ hat vor kurzem in einem Artikel ihr Augenmerk auf ein paar Worte geworfen, die das im vergangenen Jahr 2016 beschreiben, und fragte sich, was sie über die isländische Gesellschaft sagen.
Ich möchte diese Worte jetzt nicht beschreiben und ihre Verbindung zum letzen Jahr aufzeigen, weise aber voller Stolz darauf hin, dass alle diese Wörter mit ihrer deutschen Übersetzung in unserem deutsch-isländischen Wörterbuch zu finden sind, während man die meisten davon in herkömmlichen Wörterbüchern (noch) nicht findet. Das ist nämlich einer der großen Vorteile eines Online-Wörterbuches: Man muss nicht auf die nächste Auflage wareten, um neue Wörter aufzunehmen. Unser deis.dict.cc kann deshalb viel aktueller sein. Und wenn ihr die Bedeutung der obigen Wörter nicht kennt – holt Euch doch die kostenlose App auf Euer Smartphone und schlagt einfach mal nach ...
Ich prophezeihe übrigens, dass die Wörter „grænþvottur“ und „samfélagsábyrgð“ bei den neuen Wörtern des Jahres 2017 in Island sein werden. Diese Wörter habe ich nämlich heute zur Bestätigung eingetragen.
Euer Albrecht
Patt auf der Insel.
30. Oktober 2016
Island hat gestern in vorgezogenen Parlamentswahlen die bisherige Regierung zwar abgewählt, aber auch die von der Piratenpartei angestrebte Viererkoalition mit Links-Grünen, Sozialdemokraten und der Partei Strahlende Zukunft erhielt zu wenig Stimmen, um regieren zu können. Schwierige Koalitionsverhandlungen stehen bevor.
Aber was hat das alles mit dem Wörterbuchprojekt zu tun, mag sich jetzt mancher fragen. Nun, nicht nur die politische Lage auf der Insel ändert sich ständig, sondern auch die damit verbundene Sprache. Und weil wir darauf viel schneller als ein traditionelles Wörterbuch reagieren können, findet man auch z.B. die Übersetzung von „Dögun“ oder „Björt framtíð“ oder "Viðreisn" in unserem Wörterbuch (www.deis.dict.cc). Darüber hinaus gibt es noch 693 Einträge, die mit dem Vermerk „Stjórnmál / Politik“ gekennzeichnet sind.
Der eigentliche Anlass für meinen heutigen Blog ist jedoch ein Zeitungsartikel (http://www.sueddeutsche.de/politik/politiklabor-island-eine-verfassung-wie-wikipedia-1.1626022-2) aus der Süddeutschen Zeitung, der zwar vom Jahre 2013 ist und die Situation nach dem Volksentscheid um die neue Verfassung schildert, aber der angesprochene Konflikt zwischen dem neuen und dem alten Island besteht ja weiterhin. Und in dem Artikel habe ich endlich eine deutsche Übersetzung für das Wort „sægreifi“ gefunden, das in keinem Wörterbuch zu finden und doch so bestimmend für Island ist: „Fischbaron“.
Ich trage die Übersetzung jetzt mal so ein und schaue, was meine Mitstreiter dazu sagen. Es wird nämlich immer schwieriger, Wörter zu finden, die noch nicht im Wörterbuch eingetragen sind und dann vor allem auch die richtige Übersetzung. Deshalb rufe ich auch weiterhin zur Mitarbeit auf. Wenn du ein Wort gefunden hast, der noch fehlt, kannst du das leicht selber eintragen oder mir einfach eine kurze Nachricht (albrecht (at) hive.is) schicken und ich versuche, das zu ändern.
Das sind alles Beispiele für Neueintragungen aus letzter Zeit, oft gefunden in Tageszeitungen, im Internet und in wissenschaftlichen Schriften, von Mitarbeitern übersetzt und überprüft. Im schwedisch-deutschen Teil des Wörterbuchprojekts findet man diese Übersetzungen übrigens auch nicht. Also, liebe Leute, macht weiter so und lasst euch nicht entmutigen, auch wenn die Schweden bald mehr Einträge haben als wir. Unser nächstes Ziel sind die 100.000 Einträge! Und Du, lieber Leser, bist herzlich zur Mitarbeit eingeladen, wenn dir unsere Arbeit gefällt und du mithelfen willst, das Wörterbuch noch weiter zu verbessern. Jeder Benutzer kann Übersetzungsvorschläge eintragen und Vorschläge anderer Benutzer überprüfen, korrigieren und freischalten, alles ganz einfach. Und wenn du Probleme hast beim Anmelden, oder wenn dir eine bestimmte Übersetzung fehlt, dann schicke mir einfach eine Email (siehe rechts am Rande).
Euer Albrecht
Brummi und langblättriger Ehrenpreis
30. Juni 2016 In Anbetracht dessen, dass uns die Schweden in Kürze überholen werden, möchte ich hier mal meinen besonderen Stolz auf unser Wörterbuch kundgeben. Wir haben nicht nur ein sehr umfangreiches Wörterbuch, sondern auch ein sehr aktuelles. Das liegt darin begründet, dass wir viele Mitstreiter (bisher 187) mit vielen unterschiedlichen Interessengebieten und viel Fachwissen haben und unser Wörterbuch nicht auf die nächste Auflage warten muss, um aktuelle Wörter einzutragen. Worte und Redewendungen wie die folgenden sucht man in anderen deutsch-isländischen bzw. isländisch-deutschen Wörterbüchern umsonst: Vulnerabilität {f} Frühsommer-Meningo-Enzephalitis {f} <FSME> Kirchenasyl {n} Ektrodaktylie {f} Jerusalem-Syndrom {n} Langblättriger Ehrenpreis {m} Brummi {m} Begriffsrelation {f}
90.000 Einträge!
11. April 2016 90.000 Einträge erreicht! Während man hier auf dieser Blogseite im letzten halben Jahr nicht viel vom Wörterbuchprojekt lesen konnte, haben wir unverdrossen weitere Übersetzungen eingetragen, so dass wir vorgestern 90.000 Einträge überschritten haben. Insbesondere in den letzten zwei Wochen waren wir sehr aktiv, unter anderem deshalb, weil der schwedisch-deutsche Wörterbuchteil offenbar aus dem Nichts aufgetaucht ist und uns gefährlich nahegekommen ist. Jetzt müssen wir aufpassen, dass es uns nicht so ergeht wie es den Italienern mit uns ergangen ist (d.h. überholt zu werden).
Aber jetzt wollen wir uns ganz auf das nächste große Ziel konzentrieren: die 100.000-Marke zu überschreiten.
Viltu tala meiri islensku?
5. Oktober 2015 Jetzt ist es wieder soweit: Das Rote Kreuz, Abteilung Kópavogur, hat heute auf seiner Facebook-Seite das untengenannte Projekt angekündigt, wo man sich kostenlos einmal pro Woche unter Anleitung von Isländern treffen kann, um seine Redefähigkeiten im Isländischen zu verbessern. Alle, die Grundkenntnisse des Isländischen mitbringen, sind herzlich eingeladen.
Der Kurs fängt jetzt am Donnerstag, den 8. Oktober um 17 Uhr im Rotekreuz-Laden (Rauðakrossbúðin) in Mjodd an. Das ist hier.
Kleiner Exkurs übers Isländischlernen
6. Mai 2015 Als einer der Initiatoren des deutsch-isländischen Wörterbuches werde ich des Öfteren auch über Schwierigkeiten beim Isländisch lernen angesprochen. Natürlich freuen sich alle, dass es jetzt ein kostenloses Wörterbuch, sogar als App fürs Smartphone gibt. Aber zum Erlernen einer Sprache reicht das nicht – man muss sprechen, und zwar am Besten oft und viel mit Isländern. Besonders beim Stammtisch wurden unsere oft begrenzten Möglichkeiten zur Unterhaltung mit Einheimischen beklagt und auf Abhilfe gesonnen. Häufig ist es ja so, dass die Isländer gleich Englisch mit uns sprechen, es ist ja auch oft einfacher und mancher geniert sich für sein gebrochenes Isländisch.
Wie wäre es, wenn man sich wöchentlich oder an den Donnerstagen, an denen kein Stammtisch ist, zu einer Gesprächsrunde treffen würde, vielleicht unter Betreuung eines Isländers, wo man sich über alltägliche Situationen auf isländisch unterhalten könnte?
Ich habe diese Idee aufgegriffen und bin beim Roten Kreuz in Kópavogur fündig geworden. Viltu tala meiri íslensku? (http://www.raudikrossinn.is/page/rki_kopavogur_talaislensku) – so heisst deren Projekt, wo jeder mit Grundkenntnissen der isländischen Sprache eingeladen ist, sich kostenlos in Konversation zu üben und dabei gleich noch neue Menschen kennenzulernen.
Ich bin natürlich gleich hingegangen, um mir diese Sache mal anzusehen, mit dem Hintergedanken, so etwas dann im Herbst bei uns im Netzwerk, speziell für Deutschsprachler anzubieten. Im Mai sind es leider nur noch zwei Termine, aber all die, welche nicht bis zum Herbst warten wollen, sind herzlich dazu eingeladen.Am 12. Mai trifft man sich im Rote-Kreuz-Haus Hamraborg 11 und am 19. Mai im Bombay Bazaar, Hamraborg 3.
Zum Schluss möchte ich auch noch auf unsere Seite “Neu in Island? mit ein paar nützlichen Links hinweisen.
Euer Albrecht
Interview mit Brigitte Simon
Brigitte Simon
Wer bist Du, und wie kommst Du nach Island? Tja, wer bin ich und wenn ja, wieviele ... Diejenigen, die regelmäßige Benutzer des deutsch-isländischen Wörterbuchs sind, „kennen“ mich vielleicht unter meinem „Künstlernamen“ Aranwe. Als Herr-der-Ringe-Fan habe ich diesen Namen gewählt, und wer des Elbischen mächtig ist, weiß, dass es königliche Person bedeutet. Eine königliche Person bin ich natürlich nicht, aber eine Menge Leute in Deutschland behaupten, dass ich mutig bin. 1996 kam ich zum ersten Mal nach Island, mit dem Flugzeug, um es genau zu sagen. Da ich nicht damit rechnete, noch einmal eine Reise hierher zu machen, musste es eine zweiwöchige Rundreise sein, um so viel wie möglich vom Land zu sehen. Aber was stört mich mein Geschwätz von damals... wie sagt man doch ... einmal Island – immer Island ... es sei denn, man gehört zu der Gruppe Menschen, denen EINE Reise in dieses faszinierende Land reicht. Mich jedenfalls erwischte der „Virus Island“ schon kurz nach der Ankunft auf dem Weg vom Flughafen Keflavík nach Reykjavík! Da fühlte ich bereits, dass dies zwar mein erster Besuch war, aber nicht der letzte sein würde, und nach drei weiteren Urlauben zu verschiedenen Jahreszeiten hielt mich nichts mehr in Deutschland. Ich gab dort alles auf, und im Juni 1999 siedelte ich mit Sack und Pack nach Island um. Bei der Arbeitssuche, die ich übrigens schon Monate vor meiner Abreise in die Wege geleitet hatte, lernte ich Albrecht kennen, und etwa drei Monate nach meiner Ankunft hier wurden wir Kollegen beim Finanzamt in Hafnarfjörður, zunächst in verschiedenen Abteilungen. Im Jahr 2007 bekam ich die isländische Staatsbürgerschaft. Beim Finanzamt arbeite ich noch immer, aber mit dem Absolvieren der Reiseleiterschule mit Abschluss (neben meiner Arbeit!) habe ich mir als staatlich anerkannter Reiseleiter ein zweites Standbein geschaffen.
Wie bist Du auf das Wörterbuchprojekt gestoßen - woher weißt Du davon? Albrecht, mein eben erwähnter langjähriger Kollege und gleichzeitig einer der beiden Begründer des Wörterbuchprojekts, hat mich darauf aufmerksam gemacht und lange bekniet, auch daran mitzuarbeiten, da Leute fehlten, die sich wirklich dafür einsetzen und regelmäßig daran arbeiten.
Warum machst Du mit und wie lange schon? Seit November 2011 mache ich nun beim Wörterbuch mit. Ich mache es, weil es ein wenig an guten Wörterbüchern mangelt. Einige sind zu alt, sie wurden nie aktualisiert, und dementsprechend fehlen einfach zu viele Wörter. Andere Bücher sind gut, haben aber zu wenig Stichwörter. Natürlich gibt es auch welche, die sehr viele Stichwörter haben, dafür fehlen Beispiele, die m.E. sehr wichtig sind und ein gutes Wörterbuch ausmachen. Was nützen einem die Wörter, wenn man nicht weiß, wie man sie anwenden muss ...
Was sind die Vorteile eines Online-Wörterbuchs? Der Vorteil eines Online-Wörterbuchs liegt eigentlich klar auf der Hand. Man kann es jederzeit erweitern und berichtigen. Wenn ein Wörterbuch einmal gedruckt ist, können Fehler nur in einer neuen Auflage ausgemerzt und Ergänzungen eingefügt werden. Wir arbeiten ständig daran, Fehler zu berichtigen bzw. Einträge zu verbessern. Fehler können immer vorkommen, aber die gibt es auch in gedruckten Ausgaben. Man könnte nun argumentieren, ein Buch kann man leichter mitnehmen als einen Computer, aber man kann sich das Wörterbuch auch auf sein Smartphone runterladen, und braucht nach dem erstmaligen Runterladen keine Online-Verbindung mehr, was besonders günstig im Ausland ist.
Hast Du ein besonderes Interessengebiet und schlägt sich das im Wörterbuch nieder? Oh ... ich habe sooo viele Interessen und sooo wenig Zeit dafür ... Ich kann daher nicht sagen, dass sich das im Wörterbuch niederschlägt. Wenn ich mich mit einem Thema beschäftige, kann es sein, dass ich dann dazu Wörter eintrage, wenn ich feststelle, dass sie fehlen. Es gibt aber kein bevorzugtes Thema.
... und was willst Du sonst noch sagen? Ich habe festgestellt, dass dieses Wörterbuch sehr bekannt ist und viel genutzt wird. Ich möchte daher noch einmal wiederholen, dass wir im letzten Jahr gleich zwei bzw. drei Gründe zum Feiern hatten. Im Frühjahr erreichten wir 50.000 Einträge, und im Herbst gab es gleich eine doppelte Feier, 60.000 Einträge und kurz danach überholten wir mit einem rasanten Zwischenspurt die Italiener und liegen nun auf Platz 2 hinter dem englischen Wörterbuch. Wir arbeiten nun daran, die Briten/Amerikaner einzuholen, und wenn wir sie überholt haben, feiern wir im Restaurant in der Perlan. Die lächerlichen 900.000 Einträge, die uns noch vom englischen Wörterbuch trennen, sollten doch zu schaffen sein ... Ist DAS kein Anreiz, bei uns mitzuarbeiten?
Die Fragen stellte Albrecht Ehmann.
28. Januar 2013 Island atmet auf! Eine große Sorge fiel von den Schultern der Isländer, als heute, am Montag das Urteil des EFTA-Gerichtshofes im sogenannten Icesave-Streit fiel.
Die EFTA-Überwachungsbehörde (ESA) hatte im Dezember 2011 den Fall vor den Gerichtshof gebracht. Das Argument: Island habe gegen die Einlagensicherungs-Richtlinien verstoßen, die die Zahlung einer Mindestvergütung von EUR 20.000 pro Sparer sicherstellen sollten.
In dem Urteil befand der EFTA-Gerichtshof, dass Island nicht verpflichtet war, die Zahlung der Mindest-Entschädigung nach dem Zusammenbruch der isländischen Online-Bank Icesave im Jahr 2008 zu gewährleisten. Auch die unterschiedliche Behandlung der isländischen und der britischen Sparer sei kein Grund dafür. Das sei eher die Schuld der britischen Regierung, die alle Einlagen der isländischen Bankfiliale sofort nach dem Crash eingefroren hatte, und die Isländer schon deshalb die Sparer nicht hätten entschädigen könnten. Okay, das stand nicht genau so im Urteil. Trotzdem: das war dann doch wohl dein eigener Fehler, Mr. Brown, ganz abgesehen von der Unverschämtheit, alle Isländer auf die Terroristenliste zu setzen.
Jetzt brauchen wir also nicht auszuwandern, jedenfalls nicht wegen der Icesave-Geschichte und können auf unserem geliebten „Eisklotz“ bleiben. In dem Zusammenhang möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass in unserem Wörterbuch zur Zeit 207 Begriffe aus dem Rechtswesen, 277 Begriffe aus der Politik und 90 Begriffe aus der öffentlichen Verwaltung zu finden sind, alles schön sortiert nach Fachgebieten (http://deis.dict.cc/subjects.php). Man findet also nicht nur die deutsche Übersetzung für z.B. „gjafsókn“ (Gebensangriff??), „lögaðili“ (Liederpartner???) und “málflutningur” (Becherumzug???), sondern auch in der Gegenrichtung die isländische Übersetzung für z.B. „Bürgerinitiative“, „Quotenregelung“ oder „Demagogie“ – ehrlich, hättet ihr alles gewusst?
Zum Schluss will ich noch darauf hinweisen, dass wir eine tolle isländisch-englische Liste über politische Begriffe haben, die nur darauf wartet, dass ein Interessierter die entsprechenden deutschen Begriffe (z.B. mit Hilfe vom englisch-deutschen dict.cc) einträgt. Hier ist sie: http://ordabanki.hi.is/files/stjornmalafraedi.pdf
Also, bis dann!
Euer Albrecht
Der 60.000. Eintrag Zum Feiern unseres 60.000. Wort- und Satzeintrags am 30. Oktober 2012 trafen sich die sechs derzeit eifrigsten Mitstreiter daheim bei Helgi. Wie Helgi so schön beim Stammtisch angekündigt hatte, tranken wir dieses Mal Sekt und unterhielten uns köstlich über Gott und die Welt - nur nicht über Wörterbuchprobleme. Wir hatten ja auch endlich die Italiener überholt und peilen nun die Engländer an. Wenn wir die überholt haben, mieten wir die „Perla“ und laden alle Deutsche und Deutsch sprechenden Isländer in Island ein, stoßen mit Champagner an und veranstalten ein Feuerwerk. Nei, þetta var bara grín!!
Auch wenn auf unserem Bild von der Feier nur sechs Mitarbeiter zu sehen sind, wollen wir doch die anderen nicht vergessen, die auch mitmachen: Ihre Zahl ist in der Zwischenzeit auf beachtliche 118 angewachsen!!! Vielen Dank an alle und macht weiter so im Jahr 2013!
Euer Albrecht
25. Oktober 2012 Tatoeba. Wie ihr wisst, legen wir in unserem deutsch-isländischen Wörterbuch (deis.dict.cc) großen Wert auf Beispielsätze, besonders um die Anwendung von Verben zu verdeutlichen. Wenn man beispielsweise das Wort "Auto" eingibt, erhält man nicht nur "bíll" und "bifreið" als Übersetzung, sondern auch die Übersetzungen für "mit dem Auto fahren", "dem Auto ausweichen" und "sein Auto abmelden". Das alles kann man auch in einem guten, konventionellen Wörterbuch lesen. Bei uns kommen noch (zur Zeit) 43 Beispielsätze wie "Bei dem Zusammenstoß wurde sein Auto schwer beschädigt." Oder: "Das Auto schlitterte auf der glatten Fahrbahn und prallte gegen die Leitplanke."
Neulich haben wir von einem Wörterbuch erfahren, das zwar einen ähnlichen Ansatz hat, aber da konsequenter ist: Tatoeba (http://tatoeba.org/deu) ist ein Projekt, dessen Name aus dem Japanischen stammt und "zum Beispiel" bedeutet. Ziel ist, viele Sätze, und zwar nur Sätze, keine einzelnen Wörter zu sammeln, die dann in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Es funktioniert als vielsprachiges Übersetzungs-Wörterbuch, in dem man, wenn man die Übersetzung eines Wortes sucht, nicht nur diese findet, sondern vollständige Sätze, in denen das gesuchte Wort vorkommt.
Am 25. Oktober 2012 waren 115 Sprachen vertreten. Von den insgesamt 1.866.335 Sätzen sind 261.913 auf Englisch, 197.174 auf Esperanto und 166.961 auf Japanisch verfasst. Die Ränge 4, 5 und 6 belegen Deutsch mit 158.602, Französisch mit 158.303 und Spanisch mit 145.951 und natürlich auch Isländisch mit 9.805 Einträgen.
Ich habe angefangen, Sätze von Tatoebe auch in unser Wörterbuch aufzunehmen, weil wir die gleichen Ziele haben:
Ein offenes, kostenloses Wörterbuch im Internet zu schaffen, auch zum Sprachen lernen, um seine Sprachkenntnisse verbessern zu können und vielleicht um eine spätere Maschinenübersetzung zu ermöglichen.
Euer Albrecht
P.S: ... und die Italiener haben wir auch überholt!
1. September 2012 Über den kleiner werdenden Vorsprung der Italiener, ein neues Video und eine kostenlose Smartphone-App. Außerdem: Isländer mit klarer Aussprache gesucht! Liebe Wörterbuch-Freunde! Wurde mal Zeit, dass ich mich wieder melde, sonst glaubt Ihr gar, dass das Wörterbuch-Projekt eingeschlafen ist. Nein, das ist es ganz und gar nicht, wir arbeiten mit voller Kraft am Aufbau unseres kostenlosen Online-Wörterbuches weiter. Heute, am 1. September 2012 haben wir genau 57.206 Einträge, d.h. Wort- und Satzpaare. Zwar haben wir die Italiener noch nicht erreicht, doch ihr Vorsprung wird immer geringer.
Auf Youtube gibt es ein neues Video, das unser Projekt (allerdings nicht für deutsch-isländisch, sondern für deutsch-englisch) veranschaulicht. Ich habe mir vor kurzem die neue kostenpflichtige dict.cc-App für mein Android-Smartphone besorgt. Sie bietet zusätzlich zur kostenlosen Ausführung eine Sprachausgabe an. Weil das Laden dieses Programms auf meinem Telefon aber zu lange dauerte (und wir noch zu wenig isländische Wörter in der Sprachausgabe zur Verfügung haben), habe ich das Programm gelöscht und wieder die kostenlose Version installiert. Die klappt prima, und vor allem auch offline. Schaut doch mal unverbindlich im Google Play Store vorbei, falls ihr ein Android-Smartphone besitzt und die App noch nicht installiert habt. Es gibt außer deutsch-isländisch 50 weitere Sprachpaare, wobei deutsch-englisch natürlich mit Abstand die umfangreichste Sprachkombination ist.
Zum Schluss möchte ich noch einmal alle einladen, beim Aufbau des Wortschatzes mitzuarbeiten. Wir suchen insbesonders Isländer mit einer klaren Aussprache, die eine Mikrofon am Computer haben und die vielen, für deutsche Touristen unaussprechlichen isländischen Ortsnamen eingeben.
Und noch etwas: Wenn dir ein Wort oder Ausdruck fehlt, dann schicke mir einfach eine email. Ich versuche, Deine Anfrage schnell zu beantworten und den Ausdruck anschließend einzutragen. Na, ist das kein Angebot?
Gruss, Albrecht
16. November 2011 Hallo Technik-Freaks, wisst ihr schon, dass es für iPhone, iPod touch und iPad, aber auch für Android-basierte Geräte, eine neue App gibt? Ich meine natürlich fürs Wörterbuch! Schaut mal das hier an (bitte aufs Bild klicken).
Ich habe mein LG-P500 (Android) so eingestellt, dass ich direkt auf die deutsch-isländische Seite komme: http://deis.touch.dict.cc. Und natürlich wisst Ihr auch, was ein QR-Code ist. Scannt das mal ein: P.S. QR-Code heißt auf Isländisch QR kóði.
18. Oktober 2011 Erst über einen Übersetzungsvorschlag für das deutsch-isländische Online-Wörterbuch http://deis.dict.cc/ wurde bekannt, dass unser geliebter Vereinsvorstand und Stammtisch-Vizepräsident Jochen Kattoll und seine Kinder Selma (9 Jahre) und Simon (6 Jahre) letzten Sonntag (16. Okt. 2011) eine Zwergrohrdommel am Hvaleyrarvatn entdeckt haben. Das ist nach mehr als 188 Jahren erst das zweite Mal, dass dieser inzwischen auch in Deutschland seltene und heimliche Vogel in Island gesichtet wurde.
Der Vogel zeigte sich gar nicht scheu, was darauf hinweist, (siehe Foto) dass er entweder total erschöpft nach langem Flug oder krank gewesen sein muss. Bei der oft auch nur Zwergdommel genannten Reiherart handelt es sich um einen europäischen Vogel mit Verbreitungsgebiet MIttel-/Südeuropa bis nach Russland, der sich normalerweise im Winter nach Afrika verzieht statt nach Island!
Gefragt, wie es denn dazu kam, dass sie diesen außergewöhnlichen Fund gemacht haben, soll Jochen in seiner bescheidenen Art geantwortet haben: "Mir Schwobe kennet älles, bloss koi Hochdeitsch".
Übrigens, der neue Wörterbucheintrag "Zwergdommel" [Ixobrychus minutus] heißt auf isländisch rindilþvari.
23. August 2011 Bis heute haben wir 40.000 Wörte und Sätze übersetzt und eingetragen. "Heute trinken wir Bier", sagt Helgi, bei 50.000 trinken wir Wein! Nach Englisch und Italienisch haben wir mit unserem deutsch-isländischen/isländisch-deutschen Wörterbuch in der Zwischenzeit den 3. Platz erreicht und damit Französisch und Portugiesisch auf die Plätze verwiesen. Das muß man mal mit konventionellen Wörterbüchern vergleichen: Isländisch -Deutsch von Hans Ulrich Schmid im Bruske- Verlag hat z.B. 18.000 Stichwörter, nur in eine Richtung; das vergleichbare isl.-de/de-isl. Langenscheid Universalwörterbuch hat 30.000 Stichwörter. O.k., das PONS Kompaktwörterbuch Deutsch-Isländisch, das es auch als snara.is im Internet gegen Gebühr gibt, hat 65.000 Einträge, aber halt nur in eine Sprachrichtung, gut für Isländer, die deutschen Text übersetzen wollen, schlecht für Deutsche, die isländische Wörter suchen.
31. Januar 2011 Dickes Lob vom Gründer des Online Wörterbuchs: "Seit heute gibt es 30.000 Einträge, und das bei einer Verifizierungsrate von 99.99% - der besten aller Sprachpaare bei dict.cc! Ich bin sehr beeindruckt von Eurer Leistung! Wie ich schon im News-Bereich auf der Startseite von dict.cc geschrieben habe, halte ich das für einen sensationellen Erfolg - vor allem, wenn man bedenkt, wie wenige Sprecher Isländisch, verglichen beispielsweise mit Französisch oder anderen "großen" Sprachen, hat. Hut ab und vielen Dank für Eure tolle Arbeit!" Paul Hemetsberger ([email protected])
8. Dezember 2010 Eine besondere Anerkennung vom Gründer des Online-Wörterbuchprojektes Paul Hemetsberger gab es Ende November, als der deutsch-isländische Wortschatz mit über 25.000 Wort- und Satzpaaren den französisch-deutschen Teil überholte und damit den 4. Platz erreichte. Damit haben wir unser erstes Ziel erreicht, einen einigermassen brauchbaren Grundwortschatz aufzubauen. Jetzt wollen wir besonderen Wert auf Beispielsätze legen, besonders um die Anwendung von Verben zu verdeutlichen. Parallell dazu sind alle Mitstreiter weiterhin eingeladen, Spezialwörter aus Beruf, Hobby oder anderen Gebieten einzutragen. Zur Zeit sind wir 41 Freiwillige, die zum Aufbau des Wörterbuches beitragen, mit vielerlei Interessen- und Wissensgebieten, wie z.B. Physik, IT und Informatik, Medizin, Jura, Wirtschaftswissenschaften, Geologie, Literatur- und Sprachwissenschaften, Geschichte, Musik, Krankengymnastik, Technik, Ausbildung und Telekommunikation. Ohne Zweifel ist diese Liste in Wirklichkeit noch viel länger. Zum Schluss soll noch darauf hingewiesen werden, dass auf der Webseite auch ein kostenloses Programm heruntergeladen werden kann, damit man die gesamte Vokabeldatenbank auch Offline, ohne Internet-verbindung, nachschlagen kann. Interessierte sind weiter herzlich zum Mitmachen eingeladen. Näheres dazu gibt es auf www.dict.cc. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Albrecht Ehmann albrecht(at)hive.is
Die Initatoren
Albrecht Ehmann
Helgi Viðar Hilmarsson
Wir suchen Mitstreiter
Ich bin schon über 20 Jahre in Island, hab aber immer noch, wie Ihr wahrscheinlich auch (wenn Ihr Deutsche seid), Probleme mit der isländischen Sprache. Immer mal wieder fehlt mir ein Wort. Ich hab zwar so ein kleines gelbes Langenscheidts-Universalwörterbuch und den alten Jón Ófeigsson (þýzk-íslenzk orðabók), aber die helfen nur begrenzt. Vor knapp 10 Jahren hab ich mir dann das isländisch-deutsche Wörterbuch von Björn Ellertsson gekauft, das meiner Meinung nach aber teilweise fehlerhaft und auch veraltet ist. Und ein neues deutsch-isländisches (Pons/Opna) gibt es zwar, sogar im Internet, aber es kostet Geld.
Vor kurzem, als ich so eine deutsch-isländische Übersetzung gesucht hatte, habe ich von einem Wörterbuchprojekt im Internet erfahren. Es gibt da nämlich den Österreicher Paul Hemetsberger, der seit dem Jahre 2002 versucht, ein deutsch-englisches Wörterbuch durch Mithilfe von vielen, so ähnlich wie "Wikipedia", im Internet zu schaffen. Später kamen dann viele anderen Sprachen dazu, vor kurzem auch englisch-isländisch und deutsch-isländisch - genau, das was ich gesucht hatte. Schaut Euch das mal an: http://deis.dict.cc/ Ganz begeistert hab ich angefangen, mitzumachen. Es gab schon über 3.500 isl.-deutsche Wortpaare, und über 2.000 isl.-englische. Aber schon nach kurzer Zeit hab ich gemerkt, dass wir eigentlich nur 3 Leute waren, die aktiv mitarbeiten. Da ich von der Idee überzeugt bin, suche ich jetzt Mitstreiter, sowohl Deutsche als auch Isländer, die bereit sind, mitzumachen. Vielleicht nur, indem sie ein paar Wortpaare überprüfen und bestätigen, oder aber indem sie aktiv an der Wortschatz-Erweiterung mitmachen. Vielleicht ein paar Spezialworte aus ihrem Berufsleben beitragen ("bifreiðahlunnindi", "skattgrunnskrá") oder aus einem Buch, das sie gerade lesen. Oder aus der Tageszeitung ein Wort, das man bisher noch nicht kannte, die Bedeutung mühsam herausgefunden hat und sie nun auch anderen zur Verfügung stellen will. Oder halb-automatisch durch die "Build-up-Funktion" des Wörterbuches. Für eingeloggte Mitstreiter gibt es als besonderen Bonus einen Vokabeltrainer, um Wörter zu lernen. Wenn jemand mal was von Sebastian Leitner (http://de.wikipedia.org/wiki/Lernkartei) gehört hat, weiss er was ich meine. Für jedes gewünschtes Sprachpaar eine extra.
Na, was sagt Ihr dazu? Wie wär´s? Schickt mir eine email!