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Stammtisch am 6. Juni 2013 – kühl, nass, dunkel
Es war eine Riesengaudi und ein ästethischer Leckerbissen (siehe mbl.is und mbl.is), selten so viele gut angezogene Menschen auf dem Radl gesehen und selten soviel Spass gehabt beim gemütlich durch die Stadt Gondeln. Man kann geradezu von Radflanieren sprechen! Alexander Schepsky hat dazu die richtigen Worte gefunden und dem Fernsehsender Stöð 2 ein tolles Interview gegeben (das man hier ansehen kann: visir.is), dabei aber leider versäumt, Werbung für den Stammtisch zu machen, was daher wieder mal an mir hängen bleibt...
Aber das fällt diesmal gar nicht schwer, schließlich haben wir endlich mal wieder bestes Stammtischwetter! Kühl, nass und sogar dunkel. Was gibt es da Gemütlicheres, als einen erfrischenden Abendspaziergang zu machen oder sich im Tweed Anzug auf das gute alte Fahrrad zu schwingen, sich im Highlander aufzuwärmen, und bei einem kühl-nass-dunklen Bier endlich mal wieder Deutsch zu quatschen?
Also nix wie hin, übermorgen abend, am
Donnerstag, den 6. Juni 2013 ab 20 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), ist Regen-Stammtisch! Alle sind willkommen und eingeladen. Zum einzig wahren deutschsprachigen Stammtisch auf Island.
Bis dahin beste Grüße,
Euer Jochen
PS: Abschließend wollen noch auf eine Veranstaltung unserer isländischen Deutschlandfreunde des Vereins Germanía hinweisen, die am kommenden Sonntag, den 9. Juni 2013 ab 11:30 Uhr zu einem deutschen Brunch ins Hotel Natura (vormals Loftleiðir) einladen, wo es Weisswurst und Sauerkraut geben soll.
Also nix wie hin, übermorgen abend, am
Donnerstag, den 6. Juni 2013 ab 20 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), ist Regen-Stammtisch! Alle sind willkommen und eingeladen. Zum einzig wahren deutschsprachigen Stammtisch auf Island.
Bis dahin beste Grüße,
Euer Jochen
PS: Abschließend wollen noch auf eine Veranstaltung unserer isländischen Deutschlandfreunde des Vereins Germanía hinweisen, die am kommenden Sonntag, den 9. Juni 2013 ab 11:30 Uhr zu einem deutschen Brunch ins Hotel Natura (vormals Loftleiðir) einladen, wo es Weisswurst und Sauerkraut geben soll.
Stammtisch am 25. April — erster Sommertag
Gestern abend, noch bevor der große Schneefall einsetzte, habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, dass es um Mitternacht immer noch hell ist. Es war zwar nur ein blasser Schimmer am westlichsten Ende des Himmels, aber doch klar zu erkennen. Keine komplette Dunkelheit mehr also, ein Vorbote des Sommers.
Wer nachrechnet stellt fest, dass wir Ende April nicht weiter vom längsten Tag des Jahres am 21. Juni entfernt sind als Ende August. Klar, heute morgen sah es nach allem nur nicht nach Sommer aus. Aber nach dem altisländischen Kalender, der das Jahr nur in zwei Halbjahre teilte, nämlich Winter und Sommer, war heute der letzte Wintertag, und wie Selma meine Tochter, während wir durch den Schnee in die Schule stapften, richtig bemerkte, kann man jemanden nur verabschieden, wenn er auch da ist und sich nicht im Hochland, auf den Gletschern oder hinter Esja versteckt hält. Morgen ist also der erste Sommertag, der immer auf den Donnerstag zwischen dem 19. und 25. April fällt, wie ich von unserem Stammtischbruder Helgi auf seinem Blog (http://islaendisch.blog.de/) erfahren habe. Und wenn es heute Nacht Frost gibt, der Winter und der Sommer also „zusammenfrieren“, dann dürfen wir auf einen guten Sommer hoffen.
Bevor es soweit ist hoffen wir jedoch erstmal auf zahlreiches Erscheinen zu unserem SOMMERSTAMMTISCH, der morgen bzw. heute abend, am
Donnerstag, den 25. April 2013 wieder ab 20 Uhr (!)
in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
stattfindet. Beim letzten Stammtisch schafften wir übrigens Historisches: Zum ersten Mal in der Geschichte des Stammtisches waren wir mehr Frauen als Männer! Fünf zu vier wurde gezählt. Wahre Frühlingsgefühle kamen da auf, ganz gleich, ob es einen Frühling in Island nun gibt oder nicht. Am Donnerstag gibt es jedenfalls Sommerbier, soviel steht fest.
Gleðilegt sumar und einen guten Rutsch in den Sommer wünscht:
Euer Jochen
Wer nachrechnet stellt fest, dass wir Ende April nicht weiter vom längsten Tag des Jahres am 21. Juni entfernt sind als Ende August. Klar, heute morgen sah es nach allem nur nicht nach Sommer aus. Aber nach dem altisländischen Kalender, der das Jahr nur in zwei Halbjahre teilte, nämlich Winter und Sommer, war heute der letzte Wintertag, und wie Selma meine Tochter, während wir durch den Schnee in die Schule stapften, richtig bemerkte, kann man jemanden nur verabschieden, wenn er auch da ist und sich nicht im Hochland, auf den Gletschern oder hinter Esja versteckt hält. Morgen ist also der erste Sommertag, der immer auf den Donnerstag zwischen dem 19. und 25. April fällt, wie ich von unserem Stammtischbruder Helgi auf seinem Blog (http://islaendisch.blog.de/) erfahren habe. Und wenn es heute Nacht Frost gibt, der Winter und der Sommer also „zusammenfrieren“, dann dürfen wir auf einen guten Sommer hoffen.
Bevor es soweit ist hoffen wir jedoch erstmal auf zahlreiches Erscheinen zu unserem SOMMERSTAMMTISCH, der morgen bzw. heute abend, am
Donnerstag, den 25. April 2013 wieder ab 20 Uhr (!)
in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
stattfindet. Beim letzten Stammtisch schafften wir übrigens Historisches: Zum ersten Mal in der Geschichte des Stammtisches waren wir mehr Frauen als Männer! Fünf zu vier wurde gezählt. Wahre Frühlingsgefühle kamen da auf, ganz gleich, ob es einen Frühling in Island nun gibt oder nicht. Am Donnerstag gibt es jedenfalls Sommerbier, soviel steht fest.
Gleðilegt sumar und einen guten Rutsch in den Sommer wünscht:
Euer Jochen
Stammtisch am 11. April - Frühling
Endlich Frühling. Kalt zwar, wie üblich in diesen Breiten, aber hell und sonnig und eine Vorahnung auf den bevorstehenden Sommer gebend. Wie immer in Island wird es irgendwann um den 1. Mai herum einfach losbrechen, alles wird grün und warm und plötzlich ist Sommer. Bis dahin freuen wir uns über die Vorfreude, fahren Rad, oder abendspazieren zum Stammtisch.
Beim letzten Stammtisch waren wir zu fünft. Vier Deutsche und ein Isländer. Ausbaufähig, aber für Ostern ein guter Wert, das sah in der Vergangenheit schon deutlich schlechter aus. Es gab leider kein Osterbier, aber dafür war Gründonnerstag und Feiertag und am nächsten Tag konnten wir ausschlafen. Eine runde Sache.
Am Donnerstag, den 11. April 2013 wieder ab 20 Uhr (!) in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), ist es wieder soweit: Frühlingsstammtisch! Also Fahrrad klar machen wie Nina Hoss in Barbara und ab in die Bierschmiede, es ist angerichtet.
Bis dahin,
Euer Jochen
Beim letzten Stammtisch waren wir zu fünft. Vier Deutsche und ein Isländer. Ausbaufähig, aber für Ostern ein guter Wert, das sah in der Vergangenheit schon deutlich schlechter aus. Es gab leider kein Osterbier, aber dafür war Gründonnerstag und Feiertag und am nächsten Tag konnten wir ausschlafen. Eine runde Sache.
Am Donnerstag, den 11. April 2013 wieder ab 20 Uhr (!) in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), ist es wieder soweit: Frühlingsstammtisch! Also Fahrrad klar machen wie Nina Hoss in Barbara und ab in die Bierschmiede, es ist angerichtet.
Bis dahin,
Euer Jochen
Fratelli e sorelle: Buona sera
Zu Deutsch: Liebe Stammtischbrüder und -schwestern: Guten Abend! Wer so beginnt, hat bereits meine Sympathien. Wer fortfährt und Argentinien alla fine del mondo, also wie Island am Ende der Welt verortet, und schließlich mit einem saloppen Buona notte e buon riposo (Dt.: Schlaft gut und erholt Euch von dem Theater der letzten Tage und Wochen ...) endet, hat gewonnen.
Der Papst lässt uns nicht los, wer auf das Gegenteil gehofft hatte, muss höheren Beistand erflehen. Wir sind so wenig katholisch wie Franziskus Isländer, aber aus einem unerklärlichen Grund hatten wir schon immer eine Schwäche für den Vatikan. In welchem anderen Land kann man schon Michelangelos immer enger und schräger werdende Kuppel des Petersdoms besteigen und die Aussicht über tutta Roma genießen? Auf die sieben Hügel, von denen man immer wieder einen vergisst? Nicht das Kapitol natürlich mit dem Blick auf das Forum, nicht den Palatin unter Zypressen hoch darüber oder den Aventin am Circus Maximus an dessen Fuße, als Nichtitaliener schon eher Viminal und Quirinal mit Innenministerium (das die Italiener nur Viminale nennen) und Präsidentenpalast (dem Quirinale), mehr noch den Esquilin zwischen Santa Maria Maggiore und Colosseo, den wir gleichwohl immer wieder besteigen, um den Moses, ebenfalls vom allgegenwärtigen Michelangelo, zu bestaunen, und am ehesten den unscheinbaren Caelius gegenüber. Der Gianicolo ist der einzige wirkliche Hügel, aber der ist trastevere, jenseits des Tibers und zählt nicht, auch wenn man von ihm die beste Aussicht zur alba, bei Sonnenaufgang hat.
Doch wir schweifen ab und vernachlässigen unsere Muttersprache. Zum letzten Stammtisch kamen trotz Papstwahl und Deutschen Filmtagen stolze 12 (!) Besucher, dreimal mehr als zwei Wochen zuvor. Frauen, Männer, Deutsche, Isländer – alles was das Herz begehrt! Wir und einige andere tranken hingegen zeitgleich einen wunderbaren Bordeaux im Foyer des Bíó Paradís und sahen anschließend Hannah Arendt, die uns allerdings nicht so sehr begeisterte wie Christian Petzold’s (und Nina Hoss’) Barbara einige Tage später. Auch da war der halbe Kinosaal mit Stammtischlern gefüllt, was das anschließende Foyer-Bier zur Selbstverständlichkeit machte. Stammtisch on the road.
Wie wir hörten, war der frühe Beginn ein Erfolg, so dass es bis auf weiteres beim Anpfiff um 20 Uhr bleibt. Auch herrschte Einigkeit, dass es trotz der bevorstehenden Osterfeiertage ganz regulär beim morgigen Donnerstag, also Gründonnerstag als Termin bleibt. Wir hoffen also auf mindestens zwölf Jünger, meint: Stammtischler für das letzte Abendmahl respektive den letzten Stammtisch vor dem Osterfest, das wir auch heuer leider nicht in Rom, sondern in Reykjavík verbringen werden.
Alle, die das ebenfalls vorhaben, sind daher herzlich am
Donnerstag, den 28. März 2013
wieder ab 20 Uhr (!)
in die Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
zum Osterstammtisch geladen! Wer Italienisch oder Latein sprechen will, darf das gerne tun.
Bis dahin: Buona notte e buon riposo,
JOCHEN K. alias GIOVANNI ISLANDESE
Der Papst lässt uns nicht los, wer auf das Gegenteil gehofft hatte, muss höheren Beistand erflehen. Wir sind so wenig katholisch wie Franziskus Isländer, aber aus einem unerklärlichen Grund hatten wir schon immer eine Schwäche für den Vatikan. In welchem anderen Land kann man schon Michelangelos immer enger und schräger werdende Kuppel des Petersdoms besteigen und die Aussicht über tutta Roma genießen? Auf die sieben Hügel, von denen man immer wieder einen vergisst? Nicht das Kapitol natürlich mit dem Blick auf das Forum, nicht den Palatin unter Zypressen hoch darüber oder den Aventin am Circus Maximus an dessen Fuße, als Nichtitaliener schon eher Viminal und Quirinal mit Innenministerium (das die Italiener nur Viminale nennen) und Präsidentenpalast (dem Quirinale), mehr noch den Esquilin zwischen Santa Maria Maggiore und Colosseo, den wir gleichwohl immer wieder besteigen, um den Moses, ebenfalls vom allgegenwärtigen Michelangelo, zu bestaunen, und am ehesten den unscheinbaren Caelius gegenüber. Der Gianicolo ist der einzige wirkliche Hügel, aber der ist trastevere, jenseits des Tibers und zählt nicht, auch wenn man von ihm die beste Aussicht zur alba, bei Sonnenaufgang hat.
Doch wir schweifen ab und vernachlässigen unsere Muttersprache. Zum letzten Stammtisch kamen trotz Papstwahl und Deutschen Filmtagen stolze 12 (!) Besucher, dreimal mehr als zwei Wochen zuvor. Frauen, Männer, Deutsche, Isländer – alles was das Herz begehrt! Wir und einige andere tranken hingegen zeitgleich einen wunderbaren Bordeaux im Foyer des Bíó Paradís und sahen anschließend Hannah Arendt, die uns allerdings nicht so sehr begeisterte wie Christian Petzold’s (und Nina Hoss’) Barbara einige Tage später. Auch da war der halbe Kinosaal mit Stammtischlern gefüllt, was das anschließende Foyer-Bier zur Selbstverständlichkeit machte. Stammtisch on the road.
Wie wir hörten, war der frühe Beginn ein Erfolg, so dass es bis auf weiteres beim Anpfiff um 20 Uhr bleibt. Auch herrschte Einigkeit, dass es trotz der bevorstehenden Osterfeiertage ganz regulär beim morgigen Donnerstag, also Gründonnerstag als Termin bleibt. Wir hoffen also auf mindestens zwölf Jünger, meint: Stammtischler für das letzte Abendmahl respektive den letzten Stammtisch vor dem Osterfest, das wir auch heuer leider nicht in Rom, sondern in Reykjavík verbringen werden.
Alle, die das ebenfalls vorhaben, sind daher herzlich am
Donnerstag, den 28. März 2013
wieder ab 20 Uhr (!)
in die Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
zum Osterstammtisch geladen! Wer Italienisch oder Latein sprechen will, darf das gerne tun.
Bis dahin: Buona notte e buon riposo,
JOCHEN K. alias GIOVANNI ISLANDESE
Stammtisch am 13. März - diesmal schon um 20 Uhr
Der Papst kam nicht, es gab ihn ja auch nicht mehr. Frauen kamen auch nicht, Isländer ebensowenig. So waren wir diesmal nur zu viert. Aber wenigstens 4 Hochkaräter: Präsident und Vize-Präsident, dazu zwei Dauerbrenner der ersten Stunde. Eine runde Sache. Die Gespräche waren intensiv und auf qualitativ höchstem Niveau, so dass wir um 23 Uhr bereits zusammenpacken und wieder nach Hause gehen konnten.
Gleichwohl, Frauen und Isländer: Lasst uns nicht mit uns allein, wir brauchen Euch für einen richtigen Stammtisch! Als Anreiz können wir diesmal einen früheren Beginn anbieten, was in letzer Zeit wiederholt angeregt wurde. Nun sind zwar bekanntermaßen äußerst traditionsbewußt und Veränderungen gegenüber tradionell unaufgeschlossen, aber einen Versuch soll es wert sein. Der nächste Stammtisch beginnt daher bereits eine Stunde früher schon um 20 Uhr! Bitte vormerken, alle kommen, künftige Anfangszeit diskutieren, und dann ganz schnell ab ins Bett.
So laden wir hiermit für
Donnerstag, den 14. März 2013 ab 20 Uhr (!) in die Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), zum Nachmittagsstammtisch und hoffen auf zahlreicheres Erscheinen als vor zwei Wochen.
Gleichwohl, Frauen und Isländer: Lasst uns nicht mit uns allein, wir brauchen Euch für einen richtigen Stammtisch! Als Anreiz können wir diesmal einen früheren Beginn anbieten, was in letzer Zeit wiederholt angeregt wurde. Nun sind zwar bekanntermaßen äußerst traditionsbewußt und Veränderungen gegenüber tradionell unaufgeschlossen, aber einen Versuch soll es wert sein. Der nächste Stammtisch beginnt daher bereits eine Stunde früher schon um 20 Uhr! Bitte vormerken, alle kommen, künftige Anfangszeit diskutieren, und dann ganz schnell ab ins Bett.
So laden wir hiermit für
Donnerstag, den 14. März 2013 ab 20 Uhr (!) in die Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), zum Nachmittagsstammtisch und hoffen auf zahlreicheres Erscheinen als vor zwei Wochen.
Stammtisch am 28.Februar 2013 - Castel Gandolfo
Am letzten Amtstag des Papstes, unseres Papstes!, der mit dem letzten Tag des kürzesten aller Monate im Gregorianischen Kalenders zusammenfällt, wollen auch wir Nicht-Katholiken es uns gut gehen lassen und ganz barock und gemütlich ein Bier oder zwei trinken. Benedikt der Sechzehnte geht ins Castel Gandolfo, wir gehen, weniger mondän, in die Bierschmiede.
Vielleicht hilft uns das, über das permanente Nassgrau hinwegzukommen, das so langsam an den Nerven zerrt. Die Sonne haben wir trotz der sich rasant verlängernden Helligkeit gefühlt schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Deutschland und der Kontinent zittert unter der andauernden Winterkälte, selbst in der Wüste von Arizona schneit es letzte Woche, nur wir, die wir uns entschieden, auf einem Eiswürfel am Polarkreis namens Eisland zu leben, ertrinken in geradezu beleidigenden Plusgraden und Dauerregen.
un denn, heute abend,
Donnerstag, den 28. Februar 2013
ab 21 Uhr
in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
ist Regenstammtisch. Auch ohne apostolischen Segen. Der erholt sich von der Stadt und der Welt in den Albaner Bergen. Das würden wir auch gern mal wieder tun. Großer Riesenseufzer ...
Bis heute abend,
Jochen
Vielleicht hilft uns das, über das permanente Nassgrau hinwegzukommen, das so langsam an den Nerven zerrt. Die Sonne haben wir trotz der sich rasant verlängernden Helligkeit gefühlt schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Deutschland und der Kontinent zittert unter der andauernden Winterkälte, selbst in der Wüste von Arizona schneit es letzte Woche, nur wir, die wir uns entschieden, auf einem Eiswürfel am Polarkreis namens Eisland zu leben, ertrinken in geradezu beleidigenden Plusgraden und Dauerregen.
un denn, heute abend,
Donnerstag, den 28. Februar 2013
ab 21 Uhr
in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
ist Regenstammtisch. Auch ohne apostolischen Segen. Der erholt sich von der Stadt und der Welt in den Albaner Bergen. Das würden wir auch gern mal wieder tun. Großer Riesenseufzer ...
Bis heute abend,
Jochen
Stammtisch am 14. Februar 2013: Fastenzeit
Die Fastenzeit ist angebrochen. In nicht-katholischen Gegenden wie dem Nordmeer heißt das natürlich nichts. Wenn jetzt schon die Stellvertreter Gottes auf Erden zurücktreten wie gewöhnliche Bundesbildungsministerinnen ohne Studienabschluss, dann können wir auch guten Gewissens unseren Stammtisch in der Fastenzeit abhalten. Wir fasten nicht, sondern essen und trinken in Maßen, und zwar ganzjährig. Das ist unserer Meinung nach, und Martin Luther scheint das ebenso zu sehen, auf Dauer nachhaltiger und gesünder.
Einem Besuch des Stammtischs heute abend steht also nichts im Wege. Im Gegenteil, das momentane klare Wetter schreit geradezu nach einem Spaziergang oder einer Radtour nach Einbruch der Dunkelheit. Gestern abend haben wir die Zähne mal wieder an der frischen Luft geputzt – und wurden belohnt mit einem phantastischen Sternenhimmel! Das Wintersechseck blendete uns fast in seiner Klarheit, Aldebaran leuchtete heller als eine Straßenlaterne und wurde, je später der Abend, nur noch von Sirius überstrahlt. Selbst unsere Freunde Deneb, Wega, Atair (vulgo: das Sommerdreieck) waren am frühen Abend noch zu sehen, auch wenn der Sommer weit ist. Und riesige Nordlichter gabs noch obendrauf bzw. untendrunter! Welch ein Lichterfest!
Vor zwei Wochen weilten wir im Ausland und verpassten den Stammtisch. Uns kam jedoch zu Ohren, dass sich nur zwei Aufrechte einfanden, die nach der ersten Runde auch noch beschlossen, dass es zu Hause auch gemütlich sein kann und dort vor allem das Bier billiger ist. Welch Sakrileg! Das ist ja schlimmer als Fasten!
Wo waren die Stammgäste? Wo die neuen Gesichter? Heute abend, am
Donnerstag, den 14. Februar 2013 ab 21 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), gibt es keine Ausreden, da wollen wir Euch alle sehen! Ein Wintersechseck werden wir doch zusammen bekommen, Zweiecke gibt es auch am Sternenhimmel nicht. Alle kommen zum Stammtisch!
Euer Jochen
Einem Besuch des Stammtischs heute abend steht also nichts im Wege. Im Gegenteil, das momentane klare Wetter schreit geradezu nach einem Spaziergang oder einer Radtour nach Einbruch der Dunkelheit. Gestern abend haben wir die Zähne mal wieder an der frischen Luft geputzt – und wurden belohnt mit einem phantastischen Sternenhimmel! Das Wintersechseck blendete uns fast in seiner Klarheit, Aldebaran leuchtete heller als eine Straßenlaterne und wurde, je später der Abend, nur noch von Sirius überstrahlt. Selbst unsere Freunde Deneb, Wega, Atair (vulgo: das Sommerdreieck) waren am frühen Abend noch zu sehen, auch wenn der Sommer weit ist. Und riesige Nordlichter gabs noch obendrauf bzw. untendrunter! Welch ein Lichterfest!
Vor zwei Wochen weilten wir im Ausland und verpassten den Stammtisch. Uns kam jedoch zu Ohren, dass sich nur zwei Aufrechte einfanden, die nach der ersten Runde auch noch beschlossen, dass es zu Hause auch gemütlich sein kann und dort vor allem das Bier billiger ist. Welch Sakrileg! Das ist ja schlimmer als Fasten!
Wo waren die Stammgäste? Wo die neuen Gesichter? Heute abend, am
Donnerstag, den 14. Februar 2013 ab 21 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk), gibt es keine Ausreden, da wollen wir Euch alle sehen! Ein Wintersechseck werden wir doch zusammen bekommen, Zweiecke gibt es auch am Sternenhimmel nicht. Alle kommen zum Stammtisch!
Euer Jochen
Stammtischreport vom 3. Januar 2013
Wir zitieren uns ungern selber, aber diesmal muss es denn doch sein. Vom Stammtisch am 21. Juni des letzten Jahres berichteten wir wie folgt:
... einen historischen Besuch, denn der deutsche Botschafter auf Island hat uns zum wiederholten Male die unverhoffte Ehre erwiesen. Ein weiterer apostolischer Segen also, der umso bedeutsamer scheint, als wir zu unserem Bedauern vernehmen mussten, dass Herr Sausen die Mutter aller Inseln, Island also und vor allem uns alle, im August schon wieder verlassen wird. Viel zu früh, wie wir ihm mit aufrichtigem Bedauern zurufen möchten. Und dabei wollten wir ihm doch noch die Ehrenpäsidentschaft des Stammtischs antragen! Denn so einen famosen Botschafter hatten wir noch nie in der Geschichte des Stammtischs, [Anm. der Red.: VORSICHT, JETZT KOMMT’S!] und werden wir die nächsten 100 Jahre vermutlich auch nicht mehr bekommen.
Da hat sich der ehrwürdige Chronist aber gründlich geirrt. Gerade einmal sechs Monate ist das her, und heute stehe ich hier und kann nicht anders, als mich tief zu verneigen und zu konstatieren: Unser neuer Botschafter ist mindestens so famos wie der alte, wenn nicht sogar noch famoser!
Denn am dritten Tag des neuen Jahres, bei halsbrecherischen Bedingungen und Eisplatten so groß wie Eisbären vor der Tür, erstattete uns kein geringerer als der neue Botschafter Thomas Meister seinen Antrittsbesuch. Und nicht nur das: Er krönte seinen Einstand, indem er allen anwesenden Stammtischlern und Stammtischlerinnen (11, wenn wir richtig gezählt haben, darunter vier Gründungsmitglieder und das gesamte Präsidium) eine Runde spendierte – eine Geste, die man in Island doppelt zu schätzen weiß. Der König ist tot, es lebe der König! Natürlich wünschen wir Herrn Sausen im schönen Panama auf diesem Wege alles erdenklich Gute und viele weitere Jahre; aber sein Nachfolger steht ihm in nichts nach. Wie bei dessen Antrittsbesuch im Dezember 2011 können wir auch diesmal nicht anders, als auszurufen (und uns schon wieder selbst zu zitieren): Ein Besuch, dessen Bedeutung nur noch mit dem apostolischen Segen des Papstes verglichen werden kann! Seine Exzellenz griff ebenso beherzt zum Bier wie wir und vertiefte sich in Gespräche rechts und links wie jeder andere auch. Ein entspannter, gut gelaunter Botschafter, ein entspannter, gut gelaunter Stammtisch ...
Ein famoser Auftakt also im Jahr 2013. So kann’s weitergehen, und so freuen wir uns auf den nächsten Stammtisch am
Donnerstag, den 17. Januar 2013 ab 21 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
zu dem wir wie immer alle herzlich einladen,
Bis dahin beste Grüße,
Jochen
... einen historischen Besuch, denn der deutsche Botschafter auf Island hat uns zum wiederholten Male die unverhoffte Ehre erwiesen. Ein weiterer apostolischer Segen also, der umso bedeutsamer scheint, als wir zu unserem Bedauern vernehmen mussten, dass Herr Sausen die Mutter aller Inseln, Island also und vor allem uns alle, im August schon wieder verlassen wird. Viel zu früh, wie wir ihm mit aufrichtigem Bedauern zurufen möchten. Und dabei wollten wir ihm doch noch die Ehrenpäsidentschaft des Stammtischs antragen! Denn so einen famosen Botschafter hatten wir noch nie in der Geschichte des Stammtischs, [Anm. der Red.: VORSICHT, JETZT KOMMT’S!] und werden wir die nächsten 100 Jahre vermutlich auch nicht mehr bekommen.
Da hat sich der ehrwürdige Chronist aber gründlich geirrt. Gerade einmal sechs Monate ist das her, und heute stehe ich hier und kann nicht anders, als mich tief zu verneigen und zu konstatieren: Unser neuer Botschafter ist mindestens so famos wie der alte, wenn nicht sogar noch famoser!
Denn am dritten Tag des neuen Jahres, bei halsbrecherischen Bedingungen und Eisplatten so groß wie Eisbären vor der Tür, erstattete uns kein geringerer als der neue Botschafter Thomas Meister seinen Antrittsbesuch. Und nicht nur das: Er krönte seinen Einstand, indem er allen anwesenden Stammtischlern und Stammtischlerinnen (11, wenn wir richtig gezählt haben, darunter vier Gründungsmitglieder und das gesamte Präsidium) eine Runde spendierte – eine Geste, die man in Island doppelt zu schätzen weiß. Der König ist tot, es lebe der König! Natürlich wünschen wir Herrn Sausen im schönen Panama auf diesem Wege alles erdenklich Gute und viele weitere Jahre; aber sein Nachfolger steht ihm in nichts nach. Wie bei dessen Antrittsbesuch im Dezember 2011 können wir auch diesmal nicht anders, als auszurufen (und uns schon wieder selbst zu zitieren): Ein Besuch, dessen Bedeutung nur noch mit dem apostolischen Segen des Papstes verglichen werden kann! Seine Exzellenz griff ebenso beherzt zum Bier wie wir und vertiefte sich in Gespräche rechts und links wie jeder andere auch. Ein entspannter, gut gelaunter Botschafter, ein entspannter, gut gelaunter Stammtisch ...
Ein famoser Auftakt also im Jahr 2013. So kann’s weitergehen, und so freuen wir uns auf den nächsten Stammtisch am
Donnerstag, den 17. Januar 2013 ab 21 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk),
zu dem wir wie immer alle herzlich einladen,
Bis dahin beste Grüße,
Jochen
Stammtischreport vom 8. November 2012. Mindestens four more years!
Wir verlebten einen äußerst besinnlichen Jubiläumsstammtisch in der Bierschmiede vor zwei Wochen. Unter den dreizehn Anwesenden waren immerhin vier (4!) orginal Gründungsmitglieder aus dem Jahre 2008, einschließlich unseres in Ehren ergrauten Alterspräsidenten. Man erzählte sich alte Geschichten, stieß mit den stolzen Wörterbuchlern an, es gab das erste Weihnachtsbier und auch sonst allerlei Herzerwärmendes. Alle waren sich einig, dass die ersten vier Jahre ein guter Anfang gewesen sind, auf denen sich wunderbar für mindestens die nächsten vier Jahre aufbauen läßt.
Eurer Jochen
Eurer Jochen
Stammtischreport vom 26. Oktober 2012. Four more years.
Liebe Freunde,
dies sind historische Zeiten. Wir wissen gar nicht wo wir anfangen sollen.
Da gab es zum einen den ersten Freitagsstammtisch in unserer langen und glorreichen Geschichte, und der brachte erstaunliche Erkenntnissen: Wir waren zu zehnt (so viele wie letztes Mal), es kamen keine Menschen vom Lande (so viele wie letztes Mal), wir tranken trotz des bevorstehenden Wochenendes und der Aussicht, ausschlafen zu können, wieder nur ein oder maximal zwei Biere (so viele wie letztes Mal), wir sprachen ohne jede Struktur und ohne jede Disziplin über Gott und die Welt und 863 andere wild zusammengewürfelte Themen (so viele wie letztes Mal), und wir gingen wie immer zur Geisterstunde nach Hause, als die Turmuhr der Domkirche nebenan zwölf Schläge getan hatte (so viele wie letztes Mal). Also frage ich Euch, gibt es einen Grund, mit der Tradition zu brechen, die uns den schönsten Stammtisch auf Island beschert hat, und uns anstatt Donnerstags nochmals an einem Freitag zu treffen? Gibt es einen Grund, warum das Amerikanische Volk nach mehr als 200 Jahren glorreicher Geschichte anstatt Dienstags künftig Mittwochs ihren Präsidenten wählen sollte? Nein, nein, und nochmals nein. Tradition ist Tradition, und Geschichte ist Geschichte. Einstimmigst wurde daher beschlossen, uns auch die nächsten vier Jahre immer Donnerstags zu treffen. Und dem Highlander und der Bierschmiede bleiben wir so lange treu, so lange es sie gibt.
Historisch ist auch, was unsere Wörterbuchler geschafft haben. Nachdem vor wenigen Wochen erst die bis dahin zweitplatzierten Italiener überholt wurden (wir berichteten), hat deis.dict.cc jetzt sogar die magische Grenze von 60.000 Einträgen überschritten! 60.453 sind es heute genau, auch ohne die Pro-Kopf-Quote eine schier unglaubliche Zahl, für die unsere beiden Stammtischbrüder und Wörterbuch-Wissenschaftler Albrecht und Helgi federführend verantwortlich zeichnen. Herzlichen Glückwunsch, Albrecht und Helgi, zu dieser phantastischen Leistung, wir ziehen unseren Hut! Legendär ist das Zitat von Helgi, als 2011 die 40.000er Marke fiel: „Heute trinken wir Bier, bei 50.000 trinken wir Wein! Bei 60.000 gibt es Schnaps, bei 70.000 Sekt, und bei 80.000 Champagner!“ Morgen wird also Wörterbuch gefeiert und Schnaps getrunken. Íslenskt Brennivín natürlich (wuaaaaahhhh ...)!
Historisch ist schließlich vor allem aber unser 4jähriges Stammtischjubiläum, das wir in dieser Woche begehen. Heute vor exakt vier Jahren, am 7. November 2008, schrieb unser Alterspräsident, Guru und Bierwissenschaftler Dr. Alexander Schepsky Geschichte, als er den Deutschen Stammtisch auf Island mit der folgenden, legendären Email ins Leben rief:
Maenner von Flake! Die Zeiten sind hart, die islaendische Wirtschaft liegt brach, wir sitzen hier fest, der Winter naht, es wird kaelter um uns herum. So kann es nicht weitergehen! Wir muessen zusammenstehen und dagegen ankaempfen! Island muss herausgefuehrt werden aus diesem dunklem Tal! Darum schlag ich vor, dass wir uns treffen, am naechsten Donnerstag, in der Wirtschaft "Steak and Play", Grensasvegur, ab 21 Uhr um gemeinsam, zumindest dieser Wirtschaft, wieder in die schwarzen Zahlen zu verhelfen (1/2l Tuborg 500,-ISK!). Wer Lust auf einen deutschsprachigen Stammtisch hat, melde sich bei mir, gerne gebt diese Info auch an andere Interessierte weiter! Áfram Ísland! Allir standa saman!;-). Gruss Alex
Im Verteiler waren damals sage und schreibe neun (!) Männer und Frauen, unsere Vorväter und -mütter, von denen sich einige nie beim Stammtisch sehen ließen, von denen einige nasse Füße bekamen und nach Deutschland re-emigrierten, von denen aber eine Mehrheit von fünf (!) nach wie vor aktive Stammtischler sind. Stolze Gründungsmitglieder, die morgen bei Kerzenlicht Schwänke aus alten Zeiten erzählen können, als wir uns noch in schmierigen Spielhöllen in dubiosen Ungegenden Reykjavíks trafen, wie wir uns langsam aber stetig Richtung 101 bewegten und schließlich den legendären Highlander, dieselben Räume wie heute, eroberten. Wie wir mehrmals der Verzweiflung nahe zu zweit oder dritt über einem lauwarmen Bier saßen und mangels Masse die endgültige Auflösung des Stammtischs berieten. Wie wir aber den Gewalten und allen Unkenrufen trotzten, dem eisigen Wind der unerbittlichen Zeitläufte stolz und aufrecht ins Gesicht blickten, den Stammtisch reanimierten und am Leben hielten, indem wir nicht fragten, was der Stammtisch für uns tun kann, sondern was wir für den Stammtisch tun können. Wir sind nicht so geteilt und so zynisch wie manche behaupten. Es macht bei uns keinen Unterschied, wer Du bist, oder woher Du kommst, oder wie Du aussiehst, oder wen Du liebst. Es macht keinen Unterschied, ob Du schwarz bist oder weiss, ob Du Österreicher bist oder Schweizer oder Deutscher oder Isländer, oder jung oder alt, oder reich oder arm, oder nicht behindert oder behindert, oder schwul oder hetero – Du kannst es schaffen hier bei unserem Stammtisch! Wenn Du es nur versuchst! Gott schütze den Deutschen Stammtisch auf Island!
Cheers,
Jochen
dies sind historische Zeiten. Wir wissen gar nicht wo wir anfangen sollen.
Da gab es zum einen den ersten Freitagsstammtisch in unserer langen und glorreichen Geschichte, und der brachte erstaunliche Erkenntnissen: Wir waren zu zehnt (so viele wie letztes Mal), es kamen keine Menschen vom Lande (so viele wie letztes Mal), wir tranken trotz des bevorstehenden Wochenendes und der Aussicht, ausschlafen zu können, wieder nur ein oder maximal zwei Biere (so viele wie letztes Mal), wir sprachen ohne jede Struktur und ohne jede Disziplin über Gott und die Welt und 863 andere wild zusammengewürfelte Themen (so viele wie letztes Mal), und wir gingen wie immer zur Geisterstunde nach Hause, als die Turmuhr der Domkirche nebenan zwölf Schläge getan hatte (so viele wie letztes Mal). Also frage ich Euch, gibt es einen Grund, mit der Tradition zu brechen, die uns den schönsten Stammtisch auf Island beschert hat, und uns anstatt Donnerstags nochmals an einem Freitag zu treffen? Gibt es einen Grund, warum das Amerikanische Volk nach mehr als 200 Jahren glorreicher Geschichte anstatt Dienstags künftig Mittwochs ihren Präsidenten wählen sollte? Nein, nein, und nochmals nein. Tradition ist Tradition, und Geschichte ist Geschichte. Einstimmigst wurde daher beschlossen, uns auch die nächsten vier Jahre immer Donnerstags zu treffen. Und dem Highlander und der Bierschmiede bleiben wir so lange treu, so lange es sie gibt.
Historisch ist auch, was unsere Wörterbuchler geschafft haben. Nachdem vor wenigen Wochen erst die bis dahin zweitplatzierten Italiener überholt wurden (wir berichteten), hat deis.dict.cc jetzt sogar die magische Grenze von 60.000 Einträgen überschritten! 60.453 sind es heute genau, auch ohne die Pro-Kopf-Quote eine schier unglaubliche Zahl, für die unsere beiden Stammtischbrüder und Wörterbuch-Wissenschaftler Albrecht und Helgi federführend verantwortlich zeichnen. Herzlichen Glückwunsch, Albrecht und Helgi, zu dieser phantastischen Leistung, wir ziehen unseren Hut! Legendär ist das Zitat von Helgi, als 2011 die 40.000er Marke fiel: „Heute trinken wir Bier, bei 50.000 trinken wir Wein! Bei 60.000 gibt es Schnaps, bei 70.000 Sekt, und bei 80.000 Champagner!“ Morgen wird also Wörterbuch gefeiert und Schnaps getrunken. Íslenskt Brennivín natürlich (wuaaaaahhhh ...)!
Historisch ist schließlich vor allem aber unser 4jähriges Stammtischjubiläum, das wir in dieser Woche begehen. Heute vor exakt vier Jahren, am 7. November 2008, schrieb unser Alterspräsident, Guru und Bierwissenschaftler Dr. Alexander Schepsky Geschichte, als er den Deutschen Stammtisch auf Island mit der folgenden, legendären Email ins Leben rief:
Maenner von Flake! Die Zeiten sind hart, die islaendische Wirtschaft liegt brach, wir sitzen hier fest, der Winter naht, es wird kaelter um uns herum. So kann es nicht weitergehen! Wir muessen zusammenstehen und dagegen ankaempfen! Island muss herausgefuehrt werden aus diesem dunklem Tal! Darum schlag ich vor, dass wir uns treffen, am naechsten Donnerstag, in der Wirtschaft "Steak and Play", Grensasvegur, ab 21 Uhr um gemeinsam, zumindest dieser Wirtschaft, wieder in die schwarzen Zahlen zu verhelfen (1/2l Tuborg 500,-ISK!). Wer Lust auf einen deutschsprachigen Stammtisch hat, melde sich bei mir, gerne gebt diese Info auch an andere Interessierte weiter! Áfram Ísland! Allir standa saman!;-). Gruss Alex
Im Verteiler waren damals sage und schreibe neun (!) Männer und Frauen, unsere Vorväter und -mütter, von denen sich einige nie beim Stammtisch sehen ließen, von denen einige nasse Füße bekamen und nach Deutschland re-emigrierten, von denen aber eine Mehrheit von fünf (!) nach wie vor aktive Stammtischler sind. Stolze Gründungsmitglieder, die morgen bei Kerzenlicht Schwänke aus alten Zeiten erzählen können, als wir uns noch in schmierigen Spielhöllen in dubiosen Ungegenden Reykjavíks trafen, wie wir uns langsam aber stetig Richtung 101 bewegten und schließlich den legendären Highlander, dieselben Räume wie heute, eroberten. Wie wir mehrmals der Verzweiflung nahe zu zweit oder dritt über einem lauwarmen Bier saßen und mangels Masse die endgültige Auflösung des Stammtischs berieten. Wie wir aber den Gewalten und allen Unkenrufen trotzten, dem eisigen Wind der unerbittlichen Zeitläufte stolz und aufrecht ins Gesicht blickten, den Stammtisch reanimierten und am Leben hielten, indem wir nicht fragten, was der Stammtisch für uns tun kann, sondern was wir für den Stammtisch tun können. Wir sind nicht so geteilt und so zynisch wie manche behaupten. Es macht bei uns keinen Unterschied, wer Du bist, oder woher Du kommst, oder wie Du aussiehst, oder wen Du liebst. Es macht keinen Unterschied, ob Du schwarz bist oder weiss, ob Du Österreicher bist oder Schweizer oder Deutscher oder Isländer, oder jung oder alt, oder reich oder arm, oder nicht behindert oder behindert, oder schwul oder hetero – Du kannst es schaffen hier bei unserem Stammtisch! Wenn Du es nur versuchst! Gott schütze den Deutschen Stammtisch auf Island!
Cheers,
Jochen
Stammtischreport Do 11. Oktober 2012 - Freitagsstammtisch
Zum Stammtisch vor zwei Wochen sind wir auf Anregung des Bürgermeisters mit dem Rad gekommen. Er hat Recht, in der Stadt bewegt es sich am besten und schnellsten auf dem Radl (wer Jón Gnarr noch nicht mit Helm gesehen hat, sehenswert: http://vimeo.com/39911247#). Da der Highlander aus der Weststadt kommend genau vor Viðey liegt, leuchtete uns Yoko Ono den Weg, und so fanden wir uns auch ohne Navigationsgerät schnell und sicher zum Stammtisch ein, der diesmal sogar zweistellig besucht war.
Wir waren zu zehnt, endlich auch mal wieder mit Isländern, genauer gesagt zwei Isländern. Danke, ohne Euch bzw. Eure Schwestern, Cousinen und Tanten wären wir nicht hier. Und von den Einheimischen können wir immer noch eine Menge lernen, zum Beispiel dass es in Island zwar ab und an ein bisschen regnet, aber niemals einen Monsun gibt. Weshalb der gemeine Isländer auch bei 5°C und gelegentlichem Dauerregen in Sandalen (!) zum Stammtisch kommen kann. Auch als wir händeringend nach einem deutschen Wort für Fan suchten, kam der beste Vorschlag – Anhänger – sofort von einem Isländer. Auch wenn es sich dabei um Herrn Wörterbuch persönlich handelte – Kompliment! Dagegen sind wir Muttersprachler alle Anfänger.
Apropos, für alle Anhänger des Wörterbuchs: Mit aktuell 59.562 Übersetzungen hat http://deis.dict.cc/ endlich die Italiener eingeholt und den lange umkämpften zweiten Platz erobert. Sensationell! Mit der 60.000er Schallmauer vor der Nase werden wir an dieser Stelle in Kürze mehr berichten. Für heute nur: AUGURI AUGURI, Albrecht und Helgi, wir sind stolz auf Euch! Forza Islanda!
So verging der Stammtisch wie im Fluge, man sprach über Skatverletzungen und den Siebengipfellauf in Mósfellsbær, einen Berg-und-Tal-Marathon über 42,195 km und sieben Berge; nur die Harten kommen in den Garten. Schließlich wurde übereinstimmend, wenn auch teilweise zähneknirschend, beschlossen, den nächsten Stammtisch ausnahmsweise und probehalber vom familienfreundlichen Donnerstag auf den party- und auschlaffreundlicheren Freitag zu verlegen. Wacker halten sich nämlich die Gerüchte über unerschlossenes Stammtisch-Potential auf dem Lande.
Daher laden wir nicht für heute, sondern für morgen
FREITAG (!), den 26. Oktober 2012
ab 21 Uhr
in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk)
zum Freitagsstammtisch! Liebe Leute auf dem Lande: Beweist es uns und kommt zum nächsten Stammtisch!
Wir waren zu zehnt, endlich auch mal wieder mit Isländern, genauer gesagt zwei Isländern. Danke, ohne Euch bzw. Eure Schwestern, Cousinen und Tanten wären wir nicht hier. Und von den Einheimischen können wir immer noch eine Menge lernen, zum Beispiel dass es in Island zwar ab und an ein bisschen regnet, aber niemals einen Monsun gibt. Weshalb der gemeine Isländer auch bei 5°C und gelegentlichem Dauerregen in Sandalen (!) zum Stammtisch kommen kann. Auch als wir händeringend nach einem deutschen Wort für Fan suchten, kam der beste Vorschlag – Anhänger – sofort von einem Isländer. Auch wenn es sich dabei um Herrn Wörterbuch persönlich handelte – Kompliment! Dagegen sind wir Muttersprachler alle Anfänger.
Apropos, für alle Anhänger des Wörterbuchs: Mit aktuell 59.562 Übersetzungen hat http://deis.dict.cc/ endlich die Italiener eingeholt und den lange umkämpften zweiten Platz erobert. Sensationell! Mit der 60.000er Schallmauer vor der Nase werden wir an dieser Stelle in Kürze mehr berichten. Für heute nur: AUGURI AUGURI, Albrecht und Helgi, wir sind stolz auf Euch! Forza Islanda!
So verging der Stammtisch wie im Fluge, man sprach über Skatverletzungen und den Siebengipfellauf in Mósfellsbær, einen Berg-und-Tal-Marathon über 42,195 km und sieben Berge; nur die Harten kommen in den Garten. Schließlich wurde übereinstimmend, wenn auch teilweise zähneknirschend, beschlossen, den nächsten Stammtisch ausnahmsweise und probehalber vom familienfreundlichen Donnerstag auf den party- und auschlaffreundlicheren Freitag zu verlegen. Wacker halten sich nämlich die Gerüchte über unerschlossenes Stammtisch-Potential auf dem Lande.
Daher laden wir nicht für heute, sondern für morgen
FREITAG (!), den 26. Oktober 2012
ab 21 Uhr
in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk)
zum Freitagsstammtisch! Liebe Leute auf dem Lande: Beweist es uns und kommt zum nächsten Stammtisch!
Stammtischreport vom 27. 9. 2012. Hódmezővásárhely
Wir hatten einen sehr schönen Stammtisch vor zwei Wochen. Herbstlich feucht, kühl und dunkel war es, dazu ein herrlicher Spaziergang entlang des Tjörnin, der durstig und Lust machte auf einen gemütlichen Stammtisch. Als wir dann, in der Bierschmiede angekommen, nicht nur in viele freundliche Stammtischgesichter blickten, sondern zu unserer großen Freude auch noch erfuhren, dass heute (27.9.) Internationaler Guinness Tag sei und unser dunkles obergäriges irisches Lieblingsgetränk daher zum Spottpreis über den Thresen gehe, war der Abend bereits perfekt, bevor er überhaupt erst angefangen hatte. Und wenn’s läuft, dann läuft’s – zu allem Überfluss bescherte uns auch noch die stotternde Zapfanlage ein Freibier des Hauses, das wir gönnerhaft auf den Stammtisch stellten und unters Volk verteilten.
Das Volk waren diesmal 9 Stammtischler und vor allem Stammtischlerinnen, ein erfreulich hoher Frauenanteil, dazu einige Österreicher, die uns über das Fehlen der Isländer hinwegtrösteten. Trotzdem brauchen wir natürlich auch die Isländer für einen echten Stammtisch, ohne Euch würden wir ihn ja auch gar nicht so nennen. In Deutschland gab es immer einen Isländer Stammtisch, daher heisst unserer eben Deutscher Stammtisch. Also kommt und kramt Euer Deutsch raus, ein paar Fehler fallen bei unserem Dialekt-Kauderwelsch bestimmt nicht auf.
Wir kamen zum Stammtisch übrigens direkt aus dem Háskólabíó, dem Kino mit den meisten accents aigus zwischen Reykjavík & Budapest (wo es ein Städtchen mit dem schönen Namen Hódmezővásárhely gibt, das auf einem Buchstaben sogar zwei Akzente trägt – das schafft nicht einmal das Isländische!). Doch zurück zum Kino. Wir haben Djúpið gesehen, einen wunderbaren Film, den wir hier gerne empfehlen wollen. Sehr isländisch, den Seemännern gewidmet, berührt die Seele von uns (echten und reingeschmeckten) Isländern. Baltasar Kormákur, dem Regisseur, fühle ich mich ohnehin auf besondere Weise verbunden, nachdem er einer der ersten Menschen war, die ich auf Island gesehen habe, als ich anno 1995 an meinem allerersten Morgen in Island vor der Domkirche zufällig zusah, wie er die Anfangssequenz für sein Theaterstück Rocky Horror drehte. Das waren Zeiten ...
Doch wir schweifen ab. Wo waren wir? Ach ja, beim Stammtisch, der jetzt wieder Hochsaison hat und im übrigen in Kürze sein vierjähriges Jubiläum feiert. Dazu an anderer Stelle bald mehr.
Das Volk waren diesmal 9 Stammtischler und vor allem Stammtischlerinnen, ein erfreulich hoher Frauenanteil, dazu einige Österreicher, die uns über das Fehlen der Isländer hinwegtrösteten. Trotzdem brauchen wir natürlich auch die Isländer für einen echten Stammtisch, ohne Euch würden wir ihn ja auch gar nicht so nennen. In Deutschland gab es immer einen Isländer Stammtisch, daher heisst unserer eben Deutscher Stammtisch. Also kommt und kramt Euer Deutsch raus, ein paar Fehler fallen bei unserem Dialekt-Kauderwelsch bestimmt nicht auf.
Wir kamen zum Stammtisch übrigens direkt aus dem Háskólabíó, dem Kino mit den meisten accents aigus zwischen Reykjavík & Budapest (wo es ein Städtchen mit dem schönen Namen Hódmezővásárhely gibt, das auf einem Buchstaben sogar zwei Akzente trägt – das schafft nicht einmal das Isländische!). Doch zurück zum Kino. Wir haben Djúpið gesehen, einen wunderbaren Film, den wir hier gerne empfehlen wollen. Sehr isländisch, den Seemännern gewidmet, berührt die Seele von uns (echten und reingeschmeckten) Isländern. Baltasar Kormákur, dem Regisseur, fühle ich mich ohnehin auf besondere Weise verbunden, nachdem er einer der ersten Menschen war, die ich auf Island gesehen habe, als ich anno 1995 an meinem allerersten Morgen in Island vor der Domkirche zufällig zusah, wie er die Anfangssequenz für sein Theaterstück Rocky Horror drehte. Das waren Zeiten ...
Doch wir schweifen ab. Wo waren wir? Ach ja, beim Stammtisch, der jetzt wieder Hochsaison hat und im übrigen in Kürze sein vierjähriges Jubiläum feiert. Dazu an anderer Stelle bald mehr.
Die Hochsaison beginnt!
Endlich ist sie da, die Jahreszeit, die die Deutschen in Deutschland euphemistisch Spätsommer nennen (obwohl sie doch jedes Jahr aufs Neue jammern, dass es gar keinen richtigen Sommer gab). Marketingmenschen nennen sie Back To School, die Isländer nennen sie Regenzeit, wir sagen einfach: Herbst. Seit einer Woche sind die Nächte endlich wieder länger als die Tage, der helle, warme, trockene, sonnige Sommer ist vorbei, und es ist wieder Stammtischsaison. Hochsaison. Denn auch wenn wir den Stammtisch den Sommer über leise am köcheln hielten, beginnt doch jetzt die einzig wahre Stammtischzeit. Kalt, nass und dunkel.
Was gibt es da gemütlicheres, als einen erfrischenden Abendspaziergang zu machen, sich im Highlander aufzuwärmen, und bei einem Bier oder zwei endlich mal wieder in aller Ruhe Deutsch zu reden und zu hören.
Was gibt es da gemütlicheres, als einen erfrischenden Abendspaziergang zu machen, sich im Highlander aufzuwärmen, und bei einem Bier oder zwei endlich mal wieder in aller Ruhe Deutsch zu reden und zu hören.
Stammtischreport vom 19. Juli 2012. Fata Morgana
Der zurückliegende Stammtisch am 19. Juli ist nur noch eine Fata Morgana, die in der sirrenden-flirrenden Hitze des Südens schemenhaft am Horizont flackert. Wir waren zu fünft. Wie versprochen zeigte der Unterzeichner seine brutalstmögliche Solidarität, spendierte Eiswürfel und sorgte für Entspannung mit dem psychologisch ausgeklügelten Hinweis, dass jede Sommerhitze irgendwann ein Ende habe, dass auf Sonne noch immer irgendwann Regen folgte, die Tage bereits kürzer würden und es bereits stramm auf Weihnachten zugehe. Das brachte erkennbar Abkühlung, und mit kühlem Kopf wurde denn auch einstimmig und begeistert entschieden, den Stammtisch durchzuziehen und sich auch in Abwesenheit des Unterzeichners im bewährten Zweiwochenrhythmus zu treffen.
Euer Jochen
Euer Jochen
Stammtischreport vom 5. Juli 2012
Noch mit halb verbruzzeltem Hirn, mit roten Ohren und geschälter Nase, versuchen wir, uns auf das vor uns liegende weisse Blatt Papier zu konzentrieren und einen halbwegs sinnvollen Stammtischreport zusammen zu bringen. 25°C und nicht das leiseste Lüftchen in der Wüste von Kirkjubæjarklaustur stecken uns immer nich in den Knochen.
Die Kollateralschäden der zurückliegenden, immer noch nicht ganz abgeflauten Hitze- und Dürreperiode werden ja gemeinhin in der Öffentlichkeit völlig falsch bewertet. Nicht die Bauern oder das Vieh, die Trinkwasserversorger oder Golfplatzbetreiber, die Kreislaufschwachen oder Sonnenallergiker sind die wahren Leidtragenden der Dürre. Nein, der Deutsche Stammtisch leidet unter der Hitze und permanenten Sonnenstrahlung am meisten!
Wie soll man eine typisch deutsche Gemütlichkeit (engl. gemutlichkeit) anpreisen und zu Markte tragen, wenn das halbe Land in schattigen Strassencafés sitzt und sich, stolz wie ein Andalusier, mit einem abanico frische Luft zufächert? Wie dunkles, noch dazu warmes (!) irisches Bier unter die Leute bringen, wenn Eiswürfel on the rocks das neue it-Getränk der Isländer ist? Wie deutsche Tugenden propagieren, wenn sich das ganze Land nur noch mit der Einführung der Siesta beschäftigt?
Ja, es gab schon einfachere Zeiten für den Deutschen Stammtisch auf Island, aber wir klagen auf hohem Niveau. Trotz sub-saharischer Temperaturen und Abwesenheit des Präsidiums sowie sämtlicher Gründungsmitglieder fanden sich vor zwei Wochen sensationelle fünf (!) überzeugte Stammtischler und Stammtischlerinnen im Highlander zusammen. Dieser harte Kern scheint wild entschlossen, weiter zu kämpfen und den Stammtisch auch in flirrender Sommerhitze auf Kurs zu halten. Das verdient Respekt, weshalb sich der Unterzeichner spontan zu einer Solidaritätsbekundung entschlossen hat und heute abend mitschwitzen wird. Alles halb so wild. Eiswürfel ins Bier und unters Hemd, und schon lässt es sich ein paar Minuten lang ganz entspannt aufs schmelzende Quecksilber schauen.
Die Kollateralschäden der zurückliegenden, immer noch nicht ganz abgeflauten Hitze- und Dürreperiode werden ja gemeinhin in der Öffentlichkeit völlig falsch bewertet. Nicht die Bauern oder das Vieh, die Trinkwasserversorger oder Golfplatzbetreiber, die Kreislaufschwachen oder Sonnenallergiker sind die wahren Leidtragenden der Dürre. Nein, der Deutsche Stammtisch leidet unter der Hitze und permanenten Sonnenstrahlung am meisten!
Wie soll man eine typisch deutsche Gemütlichkeit (engl. gemutlichkeit) anpreisen und zu Markte tragen, wenn das halbe Land in schattigen Strassencafés sitzt und sich, stolz wie ein Andalusier, mit einem abanico frische Luft zufächert? Wie dunkles, noch dazu warmes (!) irisches Bier unter die Leute bringen, wenn Eiswürfel on the rocks das neue it-Getränk der Isländer ist? Wie deutsche Tugenden propagieren, wenn sich das ganze Land nur noch mit der Einführung der Siesta beschäftigt?
Ja, es gab schon einfachere Zeiten für den Deutschen Stammtisch auf Island, aber wir klagen auf hohem Niveau. Trotz sub-saharischer Temperaturen und Abwesenheit des Präsidiums sowie sämtlicher Gründungsmitglieder fanden sich vor zwei Wochen sensationelle fünf (!) überzeugte Stammtischler und Stammtischlerinnen im Highlander zusammen. Dieser harte Kern scheint wild entschlossen, weiter zu kämpfen und den Stammtisch auch in flirrender Sommerhitze auf Kurs zu halten. Das verdient Respekt, weshalb sich der Unterzeichner spontan zu einer Solidaritätsbekundung entschlossen hat und heute abend mitschwitzen wird. Alles halb so wild. Eiswürfel ins Bier und unters Hemd, und schon lässt es sich ein paar Minuten lang ganz entspannt aufs schmelzende Quecksilber schauen.
Stammtischreport vom 21. Juni 2012: Apostolischer Segen II
Die Mittsommernacht brachte, wie zu erwarten und wie überall nördlich des Äquators, die kürzeste Nacht und gleichzeitig den längsten Tag des Jahres. Manche von uns, sechs um genau zu sein, nutzten dies, um dunkles Bier in gleißendem Sonnenschein zu trinken und so wenigstens einen Kontrapunkt gegen die Helligkeit zu setzen.
Allein der Unterzeichner blieb aus, kein Wunder, war doch weit und breit kein Sternenhimmel, kein Schnee und schon gar kein zugefrorener Tjörnin zu finden. So verpasste er, wie das gesamte Präsidium, einen historischen Besuch, denn der deutsche Botschafter auf Island hat uns zum wiederholten Male die unverhoffte Ehre erwiesen. So unverhofft, dass er zu Beginn sogleich per Du und ganz leger untergehakt von der Bar an den Stammtisch gelotst wurde. Ein weiterer apostolischer Segen also, der umso bedeutsamer scheint, als wir zu unserem Bedauern vernehmen mussten, dass Herr Sausen die Mutter aller Inseln, Island also und vor allem uns alle, im August schon wieder verlassen wird. Viel zu früh, wie wir ihm mit aufrichtigem Bedauern zurufen möchten. Und dabei wollten wir ihm doch noch die Ehrenpäsidentschaft des Stammtischs antragen! Denn so einen famosen Botschafter hatten wir noch nie in der Geschichte des Stammtischs, und werden wir die nächsten 100 Jahre vermutlich auch nicht mehr bekommen.
Gleichwohl muss das Leben weitergehen, und so treffen wir uns hoffentlich alle schon wieder nächste Woche zum einzig wahren Deutschen Stammtisch auf Island.
Bis dahin verbleibe ich mit diplomatischen Grüßen,
Ihr Jochen H. von Duckwitz
Allein der Unterzeichner blieb aus, kein Wunder, war doch weit und breit kein Sternenhimmel, kein Schnee und schon gar kein zugefrorener Tjörnin zu finden. So verpasste er, wie das gesamte Präsidium, einen historischen Besuch, denn der deutsche Botschafter auf Island hat uns zum wiederholten Male die unverhoffte Ehre erwiesen. So unverhofft, dass er zu Beginn sogleich per Du und ganz leger untergehakt von der Bar an den Stammtisch gelotst wurde. Ein weiterer apostolischer Segen also, der umso bedeutsamer scheint, als wir zu unserem Bedauern vernehmen mussten, dass Herr Sausen die Mutter aller Inseln, Island also und vor allem uns alle, im August schon wieder verlassen wird. Viel zu früh, wie wir ihm mit aufrichtigem Bedauern zurufen möchten. Und dabei wollten wir ihm doch noch die Ehrenpäsidentschaft des Stammtischs antragen! Denn so einen famosen Botschafter hatten wir noch nie in der Geschichte des Stammtischs, und werden wir die nächsten 100 Jahre vermutlich auch nicht mehr bekommen.
Gleichwohl muss das Leben weitergehen, und so treffen wir uns hoffentlich alle schon wieder nächste Woche zum einzig wahren Deutschen Stammtisch auf Island.
Bis dahin verbleibe ich mit diplomatischen Grüßen,
Ihr Jochen H. von Duckwitz
Durchgefallen: Þýski Barinn
Der Stammtisch ist Tradition, und als solcher sämtlichen Veränderungen gegenüber zunächst einmal skeptisch eingestellt. Das allein kann aber nicht als Erklärung dafür herhalten, dass die Þýski Barinn als alternativer Veranstaltungsort durchfiel. Um es kurz zu machen: Die Deutsche Bar ist nach einhelliger Meinung der Teilnehmer des vorösterlichen Versuchsstammtischs-on-the-Road ein Desaster und selbst für uns Emigranten eine Beleidigung. Nichts, aber auch nichts konnte die legendäre Gemütlichkeit evozieren, für unser Stammtisch im Besonderen steht. Lieblos, ideenlos, herzlos und vor allem menschenlos kam die Deutsche Bar daher und gab sich nicht einmal die Mühe, etwas anderes anzubieten.
Es wurde daher beschlossen, dass der erste Stammtisch in der Þýski Barinn gleichzeitig auch der letzte war und wir unseren Freunden im Highlander alias Ölsmiðjan treu bleiben werden.
Wir werden Euch auf dem Laufenden halten, ob die Deutsche Botschaft ihrer Verantwortung für die deutsche Sache an und für sich gerecht wird und besagtem Etablissement den Gebrauch des Wortes deutsch in ihrem Namen untersagt.
Bis dahin beste Grüße,
Jochen
Es wurde daher beschlossen, dass der erste Stammtisch in der Þýski Barinn gleichzeitig auch der letzte war und wir unseren Freunden im Highlander alias Ölsmiðjan treu bleiben werden.
Wir werden Euch auf dem Laufenden halten, ob die Deutsche Botschaft ihrer Verantwortung für die deutsche Sache an und für sich gerecht wird und besagtem Etablissement den Gebrauch des Wortes deutsch in ihrem Namen untersagt.
Bis dahin beste Grüße,
Jochen
Stammtischreport vom 22. März. Osterstammtisch-on-the-Road
Albrecht und Helgi
Sie tranken tatsächlich Wein. Bei einem deutschen Stammtisch. Aber sie hatten es sich redlich verdient, unsere Stammtischbrüder und Wörterbuchler Albrecht und Helgi, die wir mit beiliegendem Bild vom letzten Stammtisch nochmal ehren wollen. Die 50.000er Marke auf deis.dict.cc war gefallen, die Franzosen, die Portugiesen und die Spanier überholt, die Dänen, Schweden und Finnen sowieso. Jetzt heisst es, den Kopf zwischen die Schultern nehmen, in die Pedale treten und sich langsam an den letzten wirklichen Gegner (ausser den mit mehr als 800.000 auf einen anderen Planeten entschwundenen Engländern) ranpirschen: Die Italiener. Mit 54.577 zu 51.272 liegen die noch knapp vorne, aber der Abstand wird stetig geringer, und wenn wir erstmal in ihrem Windschatten sind und uns an ihr Hinterrad geheftet haben, werden auch sie fällig. Einen Gang hochschalten, aus dem Sattel gehen, raus in den Wind und vorbeifliegen, der Bergankunft entgegen. Forza Islanda!
Wobei, ankommen werden unsere beiden Freunde wohl nie. Selbst am Stammtisch wurde gefeilscht und gesucht, an Worten gefeilt und um Übersetzungen gerungen. Auch der Chapeau, den wir zum Jubiläum zogen, ist längst drin. „Die Situation gebietet rasches Handeln“, lautet einer der letzten Einträge. Fürwahr. Die nächsten Ziele hat Helgi gleich formuliert: Bei 60.000 Einträgen gibt es Schnaps, bei 70.000 Sekt, und bei 80.000 Champagner. Und die Prosecco schlürfenden Italiani überholen wir ganz nebenher.
In dieser glorreichen Stimmung wurde auch der Osterstammtisch mirnixdirnix fix gemacht. Obwohl der Gründonnerstag traditionell ein schwieriger Tag für den Stammtisch ist – wir erinnern uns mit Grausen, wie eine unserer Treuesten mit ihrem Osterbier einmal allein versauerte und daraufhin mehrere Wochen lang den Stammtisch boykottierte –, haben wir uns zu einer ausserordentlichen Aktion entschieden. Anlässlich der Neueröffnung der Deutschen Bar / þýski barinn wird es an Gründonnerstag einen Stammtisch-on-the-Road geben, der einen alternativen Schauplatz sowie neue Biere ausprobieren soll, um in der Not eine Ausweichmöglichkeit zu haben. Mit Albrecht und Siiri haben bereits zwei Hochkaräter fest zugesagt, keiner muss also fürchten, alleine zu bleiben. Darüberhinaus findet bereits eine (!) Woche später am 12. April der reguläre Stammtisch wie immer in der Bierschmiede a/k/a Highlander statt. So souverän und lässig, wie unser Lieblingskneipier und -barkeeper uns letztes Mal wieder auf Deutsch begrüßte und dabei gleichzeitig mit kichernden dänischen Girlies in deren Muttersprache parlierte, müssen das die von der Deutschen Bar erstmal hinkriegen. Wir bleiben jedenfalls vorerst treu. Also, nochmals für alle zum Mitschreiben:
Am Donnerstag, den 5. April 2012 ist Osterstammtisch-on-the-Road ab 21 Uhr in der þýski barinn (Tryggvagata 22, 101 Rvk.)
Und am Donnerstag, den 12. April 2012 ist regulärer Stammtisch ab 21 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk).
Na denn, Prost!
Beste Grüße,
Jochen
Wobei, ankommen werden unsere beiden Freunde wohl nie. Selbst am Stammtisch wurde gefeilscht und gesucht, an Worten gefeilt und um Übersetzungen gerungen. Auch der Chapeau, den wir zum Jubiläum zogen, ist längst drin. „Die Situation gebietet rasches Handeln“, lautet einer der letzten Einträge. Fürwahr. Die nächsten Ziele hat Helgi gleich formuliert: Bei 60.000 Einträgen gibt es Schnaps, bei 70.000 Sekt, und bei 80.000 Champagner. Und die Prosecco schlürfenden Italiani überholen wir ganz nebenher.
In dieser glorreichen Stimmung wurde auch der Osterstammtisch mirnixdirnix fix gemacht. Obwohl der Gründonnerstag traditionell ein schwieriger Tag für den Stammtisch ist – wir erinnern uns mit Grausen, wie eine unserer Treuesten mit ihrem Osterbier einmal allein versauerte und daraufhin mehrere Wochen lang den Stammtisch boykottierte –, haben wir uns zu einer ausserordentlichen Aktion entschieden. Anlässlich der Neueröffnung der Deutschen Bar / þýski barinn wird es an Gründonnerstag einen Stammtisch-on-the-Road geben, der einen alternativen Schauplatz sowie neue Biere ausprobieren soll, um in der Not eine Ausweichmöglichkeit zu haben. Mit Albrecht und Siiri haben bereits zwei Hochkaräter fest zugesagt, keiner muss also fürchten, alleine zu bleiben. Darüberhinaus findet bereits eine (!) Woche später am 12. April der reguläre Stammtisch wie immer in der Bierschmiede a/k/a Highlander statt. So souverän und lässig, wie unser Lieblingskneipier und -barkeeper uns letztes Mal wieder auf Deutsch begrüßte und dabei gleichzeitig mit kichernden dänischen Girlies in deren Muttersprache parlierte, müssen das die von der Deutschen Bar erstmal hinkriegen. Wir bleiben jedenfalls vorerst treu. Also, nochmals für alle zum Mitschreiben:
Am Donnerstag, den 5. April 2012 ist Osterstammtisch-on-the-Road ab 21 Uhr in der þýski barinn (Tryggvagata 22, 101 Rvk.)
Und am Donnerstag, den 12. April 2012 ist regulärer Stammtisch ab 21 Uhr in der Ölsmiðjan (Lækjargata 10, 101 Rvk).
Na denn, Prost!
Beste Grüße,
Jochen
Beim Stammtisch am 22. März gab es was zu feiern
Das deutsch-isländische Wörterbuch deis.dict.cc hat die magische Grenze von 50.000 überschritten! 50.442 Einträge sind es momentan genau, auch ohne die Pro-Kopf-Quote eine schier unglaubliche Zahl, für die unsere beiden Stammtischbrüder und Wörterbuchler Albrecht und Helgi federführend verantwortlich zeichnen. Herzlichen Glückwunsch, Albrecht und Helgi, für diese phantastische Leistung, wir ziehen unseren Hut – ... eine Redewendung übrigens, die bislang nicht im Wörterbuch zu finden ist und Eintrag Nummer 50.443 sein könnte. Wir haben nur „das Schwert ziehen“, „einen Zahn ziehen“, „den Kürzeren ziehen“, „gen Süden ziehen“, „sich in die Länge ziehen“, „am gleichen Strang ziehen“, „über den Tisch ziehen“, und viele viele mehr gefunden ...
Zurück zur Heldentat: Legendär ist inzwischen das Zitat von Helgi im August 2011, als die 40.000er Marke fiel: „Heute trinken wir Bier, bei 50.000 trinken wir Wein!“
Zurück zur Heldentat: Legendär ist inzwischen das Zitat von Helgi im August 2011, als die 40.000er Marke fiel: „Heute trinken wir Bier, bei 50.000 trinken wir Wein!“
Stammtischreport vom 9. Februar 2012
Am 9. Februar punktete der Highlander a/k/a die Ölsmiðjan wieder stark, der gesamte, diesmal siebenköpfige Stammtisch wurde vom Barkeeper wahlweise mit Handschlag oder Küsschen verabschiedet. Der Frauen- und Isländeranteil war erfreulich hoch, Tendenz steigend, aber auch deutsche Männer wurden harmonisch integriert. Die Gesprächsthemen ware vielfaltig und reichten von Reiseleitung auf Island, Pilzen als neuem Baustoff bis hin zu nützlichen Tipps und Tricks zur Steuerhinter... äh ... optimierung. Im Geologenausschuss wurden der Vulkanismus im allgemeinen sowie unterseeische Beben im Besonderen diskutiert.
Euer Jochen
Euer Jochen
Stammtischreport vom 26. Januar 2012
Wenn man nicht zum Stammtisch kommt, gleichzeitig aber das Pech hat, Chronist und Stammtischreporter zu sein, hat man nur zwei Optionen: Entweder frei erfinden oder gut vernetzt sein. Glücklicherweise kann ich mir ersteres ersparen (obwohl ich dazu wie immer große Lust hätte), da aus den wir üpblich gut informierten Kreisen meines Vertrauens folgendes verlautbarte:
Es war wieder mal eine gemütliche Runde. Wir waren zu acht, davon drei „Mädels“ (wir würden sagen: Stammtischbesucher weiblichen Geschlechts). Diskutiert wurde über Streusalz in der Lieblingspylsa, autarke Wohnwagenparks und Vulkanausbrüche, die Island unter Wasser setzen (meint hoffentlich: würden). Das Weihnachtbier schien ausgegangen zu sein, aber ist ja auch wurscht (hochdeutsch: gleichgültig), denn im ehemaligen Highlander muss man Guinness trinken oder Gin Tonic ...
Schön. Kurz und knackig.
Geste Grüße,
Euer Jochen
Es war wieder mal eine gemütliche Runde. Wir waren zu acht, davon drei „Mädels“ (wir würden sagen: Stammtischbesucher weiblichen Geschlechts). Diskutiert wurde über Streusalz in der Lieblingspylsa, autarke Wohnwagenparks und Vulkanausbrüche, die Island unter Wasser setzen (meint hoffentlich: würden). Das Weihnachtbier schien ausgegangen zu sein, aber ist ja auch wurscht (hochdeutsch: gleichgültig), denn im ehemaligen Highlander muss man Guinness trinken oder Gin Tonic ...
Schön. Kurz und knackig.
Geste Grüße,
Euer Jochen
Ältere Stammtischreports.